Johann Heinrich Eckhardt, lateinisch Johannes Henricus Eckhardt (geb. vor 1793; gest. wenige Jahre vor 1840) war ein deutscher Buchdrucker und Verleger. Er wirkte an der Universität Greifswald in Schwedisch-Pommern im frühen 19. Jahrhundert.

Leben

Johann Heinrich Eckhardt war Sohn eines Pächters aus Wüsteldena bzw. Wüst Eldena im damaligen Schwedisch-Pommern. Die Familie siedelte im 18. Jahrhundert nach Greifswald über.

Am 10. August 1793 wurde Eckhardt von der Universität eingestellt (bestallt) und vereidigt. Ihm wurde als Nachfolger von Anton Ferdinand Röse die Führung der universitätseigenen Buchdruckerei (Officin) übertragen. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt er den Titel eines Königlichen Directeurs aus Stockholm. Die Officin jedoch kam in Verfall und konnte zuletzt nur noch einen Schriftsetzer halten. Eckhardt gab deshalb seine Stelle 1815 an Friedrich Wilhelm Kunicke ab und zog sich auf das Land zurück.

Seine Tochter Carolina Maria (1794–1861) heiratete 1810 den schwedischen Freiherrn und Offizier Anders Gustaf von Düben.

Veröffentlichungen

Er veröffentlichte 152 Werke in 219 Publikationen auf Latein und Deutsch, darunter z. B.:

  • 1799 Kurze Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes der königl. Universität zu GreifswaldS. 147
  • 1801 Über die Gesetze der Westgothen vom Greifswalder Historiker Friedrich Rühs
  • 1802–1803 Pommersche Denkwürdigkeiten in vier Heften mit insgesamt 476 Seiten, herausgegeben vom Greifswalder Historiker Friedrich Rühs
  • Sein wohl umfangreichstes Werk war 1812 die achtbändige Ausgabe von Ludwig Gotthard Kosegartens Dichtungen.

Deutsche Veröffentlichungen erschienen unter „Verlag Greifswald Eckhardt“. Mindestens einhundertundelf lateinische Werke veröffentlichte er unter „Gryphiswaldiae Litteris Et Impensis J.H. Eckhardt“, „Gryphiswaldiae Eckhardt“ oder „Gryphiae Eckhardt“.

Fußnoten

  1. 1 2 3 D. Gottlieb Mohnike: Die Geschichte der Buchdruckerkunst in Pommern, Stettin 1840, Druck und Verlag von Aug. Ferdin. Bülow, S. 64 auf books.google.se, abgerufen am 6. Februar 2022
  2. 1 2 Annalen der Rostockschen Academie. Koppe, 1803 (google.se [abgerufen am 28. Mai 2020]).
  3. Gabriel Anrep: Svenska Adelns Ättar-Taflor, P. A. Norstedt & Söner Stockholm 1858, S. 635 auf books.google.se (schwedisch), abgerufen 6. Februar 2022
  4. WorldCat Identities (englisch), abgerufen 6. Februar 2022
  5. books.google.se, abgerufen 6. Februar 2022
  6. Ernst Zunker: Die Greifswalder wissenschaftlichen Zeitschriften und periodischen Veröffentlichungen. In: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald. Band 1. Greifswald 1956, S. 275
  7. Worldcat.org (englisch), abgerufen 6. Februar 2022
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.