Johann Heinrich Schilbach (* 1798 in Barchfeld; † 9. Mai 1851 in Darmstadt) war ein deutscher Landschaftsmaler.

Leben

Schilbach war in Darmstadt Schüler des Theatermalers Johann Georg Primavesi. Im Spätsommer 1818 unternahm er eine mehrwöchige Studienreise durch die Schweiz. Die Zeichnungen und Stiche wurden vom Verlag Johann Peter Lamys in Bern unter dem Titel Souvenirs Suisse veröffentlicht. Ein hessisch-großherzogliches Stipendium ermöglichte ihm eine Studienreise nach Italien. 1823 wanderte er mit dem Heidelberger Maler Ernst Fries nach Rom, wo er Ludwig Richter kennenlernte. Mit Richter unternahm er Wanderungen in den Sabiner Bergen und reiste mit ihm 1825 nach Neapel. Dort bestiegen die Maler Schilbach, Richter, Carl Götzloff, Ludwig von Maydell, Nikolaus Hoff und Hans Georg Haderer zusammen den Vesuv.

In Rom wurde Schilbach ein gefragter Maler italienischer Landschaften und Stadtansichten. Wie andere Maler seiner Generation fing er an, Ölstudien von der Natur zu malen. Dabei entwickelte er in den fünf Jahren seines Aufenthaltes in Italien einen sehr freien Stil, der unmittelbare Naturaufnahme mit einem idealischen Sinn für große Bildformen verband. Schilbach kehrte mit einem 400 Blätter umfassenden Schatz von Skizzen (Zeichnungen und Aquarelle) aus Italien zurück. Viele der gesammelten Landschaftsmotive führte er in den folgenden Jahren als Ölgemälde aus. 1828, im Jahr seiner Rückkehr, wurde er in Darmstadt Hoftheatermaler. August Weber und August Becker waren seine Schüler. Er pflegte weiterhin die Landschaftsmalerei, so zum Beispiel schuf er 1838 ein Gemälde von Schloss Schönberg an der Bergstraße und eine undatierte Rheinlandschaft mit Oberwesel.

Bedeutung

Johann Heinrich Schilbach war vor allem Landschaftsmaler. Seine italienischen Landschaften zeigen die für seine Generation typischen Stilmerkmale der Romantik im Übergang zum Realismus.

Werke (Auswahl)

  • Darmstadt vom Riedelsberg aus, 1816
  • Küste bei Amalfi, um 1825 (Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Grafische Sammlung)
  • Sorrente, Bleistift und Aquarell auf Papier, 1825 (Hessisches Landesmuseum Darmstadt)
  • Hochgebirgslandschaft, Aquarell auf Karton, 1826
  • Bewaldetes Ufer des Königssees, farbige Zeichnung, um 1826–30 (Metropolitan Museum of Art, Drawings and Prints, Inv. Nr. 2006.339)
  • Der Rosenlauigletscher, 1835 (Frankfurt am Main, Museum Giersch, Ausstellung 2009/2010)
  • Ansicht von Arricia, Öl auf Leinwand, 1842 (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 5560)
  • Lautertal im Odenwald, Öl auf Leinwand, 1845 (Hessisches Landesmuseum Darmstadt)

Einzelnachweise

  1. Eva Haberkorn, Außergewöhnliche Karrieren, Das Familienarchiv Becker im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt, archiv nachrichten aus hessen, 15/1, 2015, S. 9

Literatur

  • Johann Heinrich Schilbach (1798–1851). Der Traum vom Süden. Zeichnungen, Ölstudien und Gemälde. Katalog zur Ausstellung im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt, 2000, ISBN 3-933257-14-X.
  • Magie des Augenblicks; Skizzen und Studien in Öl. Katalog zur Ausstellung im Museum Giersch Frankfurt/Main, 2009
  • Jens Christian Jensen: Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik. DuMont Buchverlag, Köln 1992, S. 184, ISBN 3-7701-0976-7.
  • Andrea Tietze: Schilbach, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 754 f. (Digitalisat).
  • Bernd Krimmel, Elisabeth Krimmel, Thomas Reinheimer: Heinrich Schilbach, Studien nach der Natur, Darmstadt 1984.
Commons: Johann Heinrich Schilbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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