Johann Jakob Lips (* 28. April 1791 in Birmenstorf, Kanton Aargau, Schweiz; † 29. April 1833 in Zürich) war ein Schweizer Kupferstecher und Zeichner.

Leben

Johann Jakob Lips war der Sohn des Matthias und der Maria Lips, geb. Zöbeli. Zu seinem Namensvetter und Lehrer Johann Heinrich Lips bestanden keine verwandtschaftlichen Beziehungen. Lips lernte in frühen Jahren bei Johann Heinrich Lips in Zürich. Um 1811 begab er sich nach Deutschland, wo er sich in Stuttgart bei Johann Friedrich Müller und später in München fortbildete und sich bereits 1814 den Ruf eines «geschickten Künstlers» erwarb.

Ende 1817 kehrte er in die Heimat zurück, wo sein Lehrer und Meister im Mai desselben Jahres verstorben war, und lebte und arbeitete seither in Zürich. Dort liessen sich unter andern Heinrich Merz, von 1821 bis 1824 Carl Gonzenbach und Tobias Hurter (1803–1889) sowie Johann Friedrich Hasler (1808–1871) von ihm ausbilden.

Von seinen Stichen gelten als die gelungensten die Bildnisse des späteren Königs Ludwig von Bayern als Kronprinz, des Dichters Johann Peter Hebel und des heiligen Johannes nach Giulio Romano. Porträts schuf er auch von Johann Heinrich Füssli, Johann Heinrich Boltschauser und Johann Ludwig Ewald. Sein Abbild des Anton Aloys Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen fusst auf von Marie Ellenrieder geschaffenen Bildern. Ebenfalls nach einem Gemälde Ellenrieders fertigte Lips einen Kupferstich von Ignaz Heinrich von Wessenberg.

Vermutlich von Johann Jakob Lips stammende, ungedruckte Gedichte befinden sich im Nachlass des Zürcher Bürgermeisters Johann Jakob Hess.

Aus Verzweiflung darüber, dass eine Platte, an der er mehrere Jahre gearbeitet hatte, ihm misslungen erschien, nahm „Lips der Jüngere“, wie er zuweilen (in Abgrenzung zu Johann Heinrich Lips) genannt wird, sich im April 1833, einen Tag nach seinem zweiundvierzigsten Geburtstag, das Leben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 2 und Band 4. Frauenfeld 1908 und 1917.
  2. Dies entgegen den Angaben in den Lexika „Meyers“ (1905) und „Brockhaus“ (1911).
  3. Der oftmals behauptete Besuch der Kunstakademie in München ist zumindest anhand der Matrikelbücher der Akademie nicht nachzuweisen. Vgl. Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste.
  4. Tapan Bhattacharya: Heinrich Merz. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. Oktober 2008, abgerufen am 1. Juli 2019.
  5. Tapan Bhattacharya: Carl Gonzenbach. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. November 2005, abgerufen am 1. Juli 2019.
  6. Edwin Fecker: Vervielfältigungen nach Werken von Marie Ellenrieder. Vgl. Tobias Engelsing und Barbara Stark (Hrsg.): «Einfach himmlisch» Die Malerin Marie Ellenrieder 1791–1863. Ausstellungskatalog. Konstanz 2013.
  7. Hans Muggli: Künstlerwerdegang: Hasler, Johann Friedrich (1808–1871).
  8. Werkverzeichnis (Kupferstiche, Zeichnungen): H. Appenzeller: Lips, Joh. Jakob. In: Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 2: H–R. Huber & Co., Frauenfeld 1908, S. 270–271 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. Johann Ludwig Ewald im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren, abgerufen am 15. März 2014.
  10. Laut Portraitindex: portraitindex.de
  11. Edwin Fecker: Vervielfältigungen nach Werken von Marie Ellenrieder. Vgl. Tobias Engelsing und Barbara Stark (Hrsg.): «Einfach himmlisch» Die Malerin Marie Ellenrieder 1791–1863. Ausstellungskatalog. Konstanz 2013.
  12. Edwin Fecker: Vervielfältigungen nach Werken von Marie Ellenrieder. Vgl. Tobias Engelsing und Barbara Stark (Hrsg.): «Einfach himmlisch» Die Malerin Marie Ellenrieder 1791–1863. Ausstellungskatalog. Konstanz 2013.
  13. Robert Dünki: Barbara Hess-Wegmann (1764–1829) und Bürgermeister Johann Jakob Hess (1791–1857) – Teilnachlass. Stadtarchiv Zürich, 2007. S 12. amsquery.stadt-zuerich.ch (PDF; 90 kB.)
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