Johann Joseph Becker (getauft 13. Februar 1738 in Beltheim; † 30. Dezember 1800 in Mastershausen) war ein katholischer Geistlicher.
Werdegang und Wirken
Er war einziges Kind der Eheleute Peter Becker und Margaretha Müller aus Frankweiler, einem heutigen Ortsteil von Beltheim. Am 16. Juni 1764 wurde er ordiniert und war zunächst Kaplan in Blankenrath. 1766 übertrug ihm das Domkapitel Köln die Pfarrei Mastershausen, wo er 44 Jahre lang wirkte. Gleichzeitig war er 18 Jahre lang Landdechant des Dekanates Zell.
Becker war ein präziser, selbstbewusster und streitbarer Mann, der sich sehr für seine Gemeinde und seine Pfarrkinder einsetzte. So trotzte er 1773 den Zehntherren den längst fälligen Kirchenneubau ab.
Zu seinen Lebzeiten hatte die Gemeinde Mastershausen eine Stiftung zur Einstellung einer Lehrerin für Mädchen vereitelt. Da er die Kinder nicht für diese Starrköpfigkeit büßen lassen wollte, rief er testamentarisch mit 500 Reichstalern eine Stiftung ins Leben, wovon unter anderem Papier und Bücher für die Schüler angeschafft werden sollten. Seine Bibliothek mit 762 Titeln vermachte er seinem Nachfolger.
In seinem Testament führt er 239 Verwandte auf, was es zu einer interessanten genealogischen Quelle macht.
Ein weiteres interessantes Dokument aus seiner Feder ist ein Visitationsbericht des Klosters Maria Engelport in dem er 1792 die Mitglieder des letzten Konvents kurz vor seiner Aufhebung exakt charakterisiert.
Literatur
- Norbert J. Pies: Becker, Johann Joseph. Kurzbiographie in: Alfons Friderichs (Hrsg.): Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia. Trier 2004 S. 40–41.
Einzelnachweise
- ↑ Norbert J. Pies: Zum Testament von Johann Joseph Becker (1738-1800), Pfarrer zu Mastershausen. In: Hunsrücker Heimatblätter 72, Jg. 27 S. 49–53 (1987).
- ↑ Testament und weitere Unterlagen im Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 587, 31 B Notar Goergen Jg. 9 Nr. 33, 33 ½, 34, 37, 47, 97 und 99.
- ↑ Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 87 Nr. 130.