Johann Nepomuk Haller (* 1. März 1792 in Innsbruck; † 23. Juli 1826 in München) war ein österreichischer Bildhauer. Er arbeitete vorwiegend im Auftrag des bayerischen Königshauses.
Leben
Johann Nepomuk Haller stammte aus einem ärmlichen Elternhaus. Seine Ausbildung begann mit einer Lehre der Holzschnitzerei in Imst. Im selben Ort schloss sich eine erste bildhauerische Ausbildung an. Ab 1811 besuchte Haller die Kunstakademie in München.
Es gelang Haller, die Gunst des Kronprinzen Ludwig und in der Folgezeit des Königs Max Joseph zu erlangen. So erhielt er 1817 den Auftrag, die kolossalen Statuen für die Nischen an der vorderen Seite und 1818 die Statuen im Giebelfeld der Glyptothek in München auszuführen. Auf Kosten des bayerischen Königshauses arbeitete Haller ab 1819 in Rom. Dort wirkte er im Kreis der Deutschrömer um Joseph Anton Koch rund vier Jahre lang. Eine Erkrankung zwang in 1823 zur Rückkehr nach München, wo er 1826 starb. Johann Nepomuk Haller starb im Alter von 34 Jahren.
Grabstätte
Die Grabstätte von Johann Nepomuk Haller befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 5 – Reihe 1 – Platz 20) Standort .
Werk
Im Auftrag Ludwigs erstellte Haller die Modelle für Statuen des Hephästos, Prometheus, Dädalos, Pheidias, Perikles und Hadrian für die Nischen in der Vorderseite der Glyptothek. Hallers Werk ist das Basrelief im Göttersaal der Glyptothek, den Sieg des Jupiter über die Giganten darstellend. Er fertigte ferner die Modelle dreier Figuren für das Giebelfeld der Glyptothek an. Bei der Ausführung in Marmor wurden die Figuren jedoch verändert.
Nach dem Entwurf von Peter Simon Lamine fertigte Haller 1818 einen Brunnenputto für den Nymphenburger Park an. Die Sandsteinfigur Kind mit Delphin zeigt einen Knaben, der auf einem Delphin reitet; das Tier ist in der zeitgenössisch üblichen Form in der Art eines fischartigen Ungeheuers gestaltet.
Haller modellierte ferner verschiedene Porträtbüsten, unter anderem von Joseph von Fraunhofer und Leo von Klenze. Ebenfalls von ihm ist die Porträtbüste von Wilhelm III. von Oranien in der Walhalla bei Regensburg.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Haller, Johann Nepomuk. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 242 f. (Digitalisat).
- Karl Ernst Hermann Krause: Haller, Johann Nepomuk. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 431.
- Josef Ringler: Haller, Johann Nepomuk. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 518–519 (Textarchiv – Internet Archive).
- Haller, Johann Nepomuk. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 4: Görres–Hittorp. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-094654-8, S. 383 (books.google.de – Leseprobe).
Weblinks
- Johann Nepomuk Haller in der Sammlung der Pinakothek