Johann Nikolussi, auch Johannes Nikolussi, (* 1956 in Dornbirn, Vorarlberg) ist ein österreichischer Schauspieler.

Leben

Johann Nikolussi wirkte als Theaterschauspieler an diversen Off-Theater-Produktionen in Österreich mit. Er war Mit-Gründer des Innsbrucker Kellertheaters, wo er mehr als 10 Jahre als Mit-Leiter und Schauspieler wirkte. Von 1986 bis 1996 war er anschließend festes Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater Innsbruck. Seit 1996 arbeitet er als freier Schauspieler in Österreich und Deutschland.

Er wirkte bei mehreren Ur- und Erstaufführungen mit, u. a. 1998 im Innsbrucker Bierstindl in der Bühnenfassung des Romans Froschnacht von Markus Werner. 2004 spielte er am Tiroler Landestheater in der Uraufführung des Stücks Pissoir von Bernhard Aichner.

Am Innsbrucker Kellertheater spielte er als Gast u. a. ER in Offene Zweierbeziehung von Dario Fo (2012), den Müller Gilbert Horn in Messer in Hennen von David Harrower (2014) und den Serge in Kunst von Yasmina Reza (2016).

Mehrfach trat er als Gast auch an den Vereinigten Bühnen Bozen auf, u. a. in Viel Lärm um nichts (Spielzeit 2012/13), Geschichten aus dem Wiener Wald (Spielzeit 2013/14; als Zauberkönig) und 2015–2016 als Richter Fjodor Fjodorowitsch Ljapkin-Tjapkin in Der Revisor.

Er gastierte weiters bei verschiedenen Sommerspielen in Deutschland und Österreich mit, u. a. bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs, beim Sommertheater Hall (2011), bei den Frankenfestspielen Röttingen und bei den Schlossspielen Kobersdorf. 2014 trat er bei den Tiroler Volksschauspielen, an der Seite von Markus Völlenklee als Zaza, als Georges in dem Musical Ein Käfig von Narren auf.

Seit Anfang der 1980er Jahre war er auch für das Fernsehen und das Kino als Schauspieler aktiv. Erste Filmrollen spielte er unter der Regie von Gernot Friedl und Karin Brandauer.

In den beiden Wiener Tatort-Filmen Tatort: Hahnenkampf (Erstausstrahlung: April 1997) und Tatort: Morde ohne Leichen (Erstausstrahlung: Mai 1997) spielte er den Inspektor Jakob Varanasi.

In dem deutsch-österreichischen Fernsehfilm Detektiv wider Willen (Erstausstrahlung: April 2009) spielte er den Bauern Franz Wedernjak. In dem Fernsehfilm Stille (Erstausstrahlung: Februar 2013) verkörperte er den Tiroler Bergbauern Hermann Stolberg, der dem Berliner Journalisten Harry Cliewer (Jan Fedder) eine einsam gelegene Berghütte als Unterschlupf vermietet. In dem deutsch-österreichischen Spielfilm Das finstere Tal (2014) spielte er Rudolf Brenner, einen der sechs Söhne des verbrecherischen Brenner-Clans, der ein abgelegenes Bergdorf in den Alpen beherrscht. In dem 1944/45 in Nordtirol spielenden Kinodrama Vals (2014) spielte Nikolussi den Bauern Franz, an der Seite von Gerti Drassl und Carmen Gratl. In dem ZDF-Fernsehkrimi Die Toten vom Bodensee – Die Braut (Erstausstrahlung: Mai 2017) spielte er den älteren Fischer Anton Meinert, den ein düsteres Geheimnis aus seiner Vergangenheit umgibt. Im achten Film der TV-Reihe München Mord mit dem Titel München Mord: Leben und Sterben in Schwabing (Mai 2019) hatte Nikolussi eine Nebenrolle als Schwabinger Musiker-Original Heinzi Murnauer.

Weiters hatte er Episodenrollen in den deutschen bzw. österreichischen Fernsehserien Kommissar Rex (1995; als Entführer Fritz Morak), Die Knickerbocker-Bande (1997; als Sepp), HeliCops – Einsatz über Berlin (2000; als Bandenchef Santos), Julia – Eine ungewöhnliche Frau (2000; als Drogenermittler), Medicopter 117 – Jedes Leben zählt (2002), SOKO Kitzbühel (2009; als Bio-Bäcker Jürgen Krauss) und Der Bergdoktor (2016).

In der 14. Staffel der österreichischen TV-Serie SOKO Donau (2018) übernahm Nikolussi, an der Seite von Dietrich Siegl in seinem letzten Auftritt als Oberst Dirnberger, eine der Episodenhauptrollen als obdachloser, in den Wäldern lebender Einsiedler Gerald Manz, der vor über 20 Jahren seine Ehefrau, eine Kollegin Dirnbergers, während eines Urlaubs in Kroatien getötet hat.

Nikolussi arbeitete weiters als Rundfunksprecher für Radio Österreich 1 (Ö1) und nahm zahlreiche Features und Hörspiele auf, u. a. für den WDR, den NDR und den Bayerischen Rundfunk.

Nikolussi ist Mitglied im Verband der Österreichischen FilmschauspielerInnen (VÖFS). Er lebt in Innsbruck und in Wien.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. 1 2 Johann Nikolussi. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 25. Juli 2021.
  2. 1 2 Johann Nikolussi; Profil und Vita bei CASTFORWARD.de. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  3. 1 2 3 4 5 6 Johann Nikolussi. Vita und Profil. Offizielle Internetpräsenz. Verband der Österreichischen FilmschauspielerInnen (VÖFS). Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  4. 1 2 Johann Nikolussi. Vit. Offizielle Internetpräsenz Vereinigte Bühnen Bozen. Abgerufen am 25. Dezember 2016
  5. Aus dem Gleichgewicht: Zum Tod von Autor Markus Werner. Nachruf. In: Tiroler Tageszeitung vom 6. Juli 2016. Abgerufen am 5. März 2020
  6. Unterhaltende Komödie im Innsbrucker Kellertheater. meinbezirk.at vom 30. Mai 2012. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  7. Die Angst vorm Denken. meinbezirk.at vom 17. März 2014. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  8. KUNSTvolle Freundschaften im Keller. meinbezirk.at vom 21. Juli 2016. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  9. Kunst. Internetpräsenz Innsbrucker Kellertheater. Archiv. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  10. Messer in Hennen. Internetpräsenz Innsbrucker Kellertheater. Archiv. Abgerufen am 25. Dezember 2016.
  11. Raffers Wurf. Internetpräsenz Stefan Slupetzky. Abgerufen am 25. Dezember 2016
  12. Tiroler Volksschauspiele Telfs von 25. Juli bis 31. August 2014 (Memento des Originals vom 25. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Pressemappe. Abgerufen am 25. Dezember 2016
  13. "Ein Käfig voller Narren": Turbulentes Musical reißt Premiere-Publikum mit. Aufführungskritik. meinbezirk.at vom 26. Juli 2014. Abgerufen am 25. Dezember 2016
  14. Johann Nikolussi als Kommissar Jakob Varanasi. Profil und Foto bei Tatort-fans.de. Abgerufen am 25. Dezember 2016
  15. „Vals“: ORF-Premiere für ORF-kofinanziertes Kinodrama mit Drassl und Windisch. tv.orf.at. Abgerufen am 25. November 2016
  16. Reihe „München Mord – Leben und Sterben in Schwabing“. TV-Kritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 17. Mai 2019.
  17. SOKO Donau | Alte Indianer. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 6. April 2019.
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