Johanna Elisabeth Weydmüller (auch: Weidmüller; geborene Krüger; * 1725 in Sorau, Niederlausitz; † 2. März 1807 in Dresden) war eine Malerin des 18. Jahrhunderts in Sachsen. Sie malte Porträts, Genre, Tierstücke, Früchte und vor allem Blumenstücke hinter Glas und erlangte damit eine gewisse Bekanntheit. Eines ihrer Gemälde gehört zur Sammlung der Alten Pinakothek in München.
Leben
Johanna Elisabeth Krüger wurde als Tochter des Hofmalers beim Grafen von Promnitz in 1725 in Sorau (heute: Żary) geboren. Sie lernte von ihrem Vater die Technik der Hinterglasmalerei und ging ab 1749 nach Dresden, wo sie einer Darstellung Joseph Friedrich von Racknitz’ 1811 zufolge „nur zu ihrem Vergnügen malte, ohne sonderlich bekannt zu werden“. 1757 zog sie zurück in ihren Heimatort in die Niederlausitz. Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) verheiratete sie sich mit dem pensionierten kursächsischen Leutnant Friedrich August Weidmüller. Da (wieder Racknitz zufolge) die Pension des Ehemanns nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, versuchte Weydmüller einige ihrer Gemälde ab 1768 in Dresden am kurfürstlichen Hof zu vermarkten, was ihr auch gelang – sie erhielt eine Festanstellung. Weydmüller unterrichtete die Familie des Kurfürsten in Zeichnen und Malen und reiste mit dem Hof, unter anderem nach München und Mannheim, wo ihre Arbeiten ebenfalls Anklang fanden und in den Galerien ausgestellt wurden. Auch in der Dresdner Gemäldegalerie seien zahlreiche Arbeiten von ihr gezeigt worden. Seit 1771 war sie Mitglied der Dresdner Akademie.
Weydmüller starb als Witwe, 1807 in Dresden.
Literatur
- Weidmüller, Johanna Elisabeth. In: Friedrich Carl Gottlob Hirsching, Johann Heinrich Martin Ernesti (Hrsg.): Historisch-literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen welche in dem XVIIIen Jahrhund. gestorben sind, … Band 16, 1. Abtheilung: Wateau–Whycherley. Schwickert, Leipzig 1813, S. 88–89 (books.google.de).
- Weydmüller, Johanna Elisabeth. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 86 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Weydmüller, Johanna Elisabeth. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 477.
- ↑ Blumenstillleben. (Nicht mehr online verfügbar.) In: sammlung.pinakothek.de. Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek München, archiviert vom am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 3 4 Joseph Friedrich von Racknitz: Johanna Elisabeth Weidmüller. In: Skizze einer Geschichte der Künste besonders der Malerei in Sachsen. In der Waltherschen Hofbuchhandlung bei Georg Friedrich Walther, Dresden 1811, S. 106–107 (Digitalisat via digital.slub-dresden.de).
- ↑ Rheinisches Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Band 12. Comptoir für Kunst und Literatur, Köln 1830 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- 1 2 Hans Heinrich Füssli (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexicon. Band 2. Orell Füssli, Zürich, S. 5072 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).