Johanna Narten (* 5. Oktober 1930 in Hannover; † 15. Juli 2019 in Uttenreuth) war eine deutsche Professorin für Indogermanistik und Indoiranistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Nach ihr ist der Narten-Ablaut in der indogermanischen Ursprache benannt.

Studium

Narten studierte Indogermanistik mit Schwerpunkt Indoiranische Sprachen – insbesondere Vedisch und Avestisch – bei Karl Hoffmann. Bei ihm schrieb sie auch die Dissertation Die sigmatischen Aoriste im Veda (1964). Im Jahre 1968 veröffentlichte sie ihre Schrift Zum ‚proterodynamischen‘ Wurzelpräsens, in der sie die Existenz einer neuen Klasse von Verben aufzeigt. 1971 habilitierte sie sich in Erlangen und 1978 wurde sie dort außerordentliche Professorin.

Seit 1995 gehörte sie mit Regine Kahmann zu den ersten beiden weiblichen ordentlichen Mitgliedern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Zu ihrem 70. Geburtstag 2000 wurde die Festschrift Anusantatyai: Festschrift für Johanna Narten zum 70. Geburtstag herausgegeben.

Sie wurde in Uttenreuth beigesetzt.

Publikationen (Auswahl)

  • Die sigmatischen Aoriste im Veda. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1964, DNB 453534023.
  • Die Aməṣ̌a Spəṇtas im Avesta. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1982, ISBN 3-447-02200-0.
  • Der Yasna Haptaŋhāiti. Reichert, Wiesbaden 1986, ISBN 3-88226-283-4.
  • mit Karl Hoffmann: Der sasanidische Archetypus. Untersuchungen zu Schreibung und Lautgestalt des Avestischen. Reichert, Wiesbaden 1989, ISBN 3-88226-470-5.
  • Marcos Albino, Matthias Fritz (Hrsg.): Kleine Schriften. Reichert, Wiesbaden 1995, ISBN 3-88226-848-4.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Narten, Johanna. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 14. Januar 2021 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
  2. 1 2 Bayerische Akademie der Wissenschaften: Prof. Dr. Johanna Narten. Abgerufen am 21. Juli 2019.
  3. Johanna Narten: Zum ‘proterodynamischen’ Wurzelpräsens. In: Pratidānam: Indian, Iranian and Indo-European Studies. Presented to F. B. J. Kuiper on His Sixtieth Birthday. Mouton, Den Haag 1968, S. 9–19.
  4. 1 2 Sarah Rose: ‘Narten’ Presents. In: Encyclopedia of Ancient Greek Language and Linguistics. 24. September 2013.
  5. Chronik: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 20. Juli 2019.
  6. Almut Hintze, Eva Tichy (Hrsg.): Anusantatyai: Festschrift für Johanna Narten zum 70. Geburtstag (= Münchener Studien zur Sprachwissenschaft. Beiheft 19). Röll, Dettelbach 2000, ISBN 3-89754-181-5.
  7. Bestattungskalender. In: trauer.nordbayern.de. Abgerufen am 20. Juli 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.