Johannes Schmalebecker (* unbekannt in Ahlen; † 23. Mai 1522 in Liesborn), auch Smalebecker geschrieben, war von 1490 bis 1522 Abt des Benediktinerklosters Liesborn.

Leben

Der aus Ahlen stammende Johannes Schmalebecker wurde am 22. Juni 1490 als Abt in Liesborn bestätigt. Zuvor soll er dort Prior und in St. Aegidii Beichtvater gewesen sein.

In seiner Regentenzeit wurden in Liesborn außergewöhnlich viele Mönche ausgebildet. Schmalbecker führte die Reformen seines Vorgängers Abt Heinrich von Kleve im Rahmen der Bursfelder Kongregation fort. Er setzte sich vor allem für Kunst, Wissenschaft und den Ausbau der Abtei ein. Unter ihm wurden zwei Flügelbauten an die Kirche angebaut und viele Anschaffungen getätigt, wie Kirchenornamente, Tafelgemälde, Statuen, verschiedene Bildnisse sowie zahlreiche Bücher für die Bibliothek. Aufgrund Schmalebeckers weitreichenden Kenntnissen sollen ihn in seiner Zeit als Abt viele Anfragen von überall her erreicht haben. 1515 und 1516 war Schmalebecker Visitator für das Kloster Marienrode in Wietmarschen. Zu dem Nachbarkloster Herzebrock scheint er zudem eine enge Verbindung gepflegt zu haben.

Quellenlage

Das Auflassungsprotokollbuch der Stadt Ahlen erwähnt erstmals Schmalebecker als her Arnd Smalebecker. Verschiedene Urkunden berichten über seine Wahl und Bestätigung zum Abt. Sein Todestag ist in drei Nekrologen mit unterschiedlichen Daten vermerkt. Es sind zwei Siegel Schmalebeckers bekannt: Eines ist 40 zu 60 mm groß und spitzoval. Das zweite Siegel ist kleiner, rund und zeigt den Abtstab, zu dessen rechter und linker Seite die Brustbilder der Heiligen Cosmas und Damian zu sehen sind.

Einzelnachweise

  1. Helmut Müller: Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn (= Germania Sacra NF 23). W. de Gruyter, Berlin 1987, ISBN 978-3-11-011002-9, S. 245247.
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