Das Johannesspiel war ein mittelalterliches geistliches Spiel, das das Martyrium des hl. Johannes des Täufers durch (Mk 6,17–29 ) Enthauptung zum Gegenstand hatte.

Johannesspiele wurden als Laienspiel von Ordensmännern und Gläubigen als volkssprachliche Massenveranstaltung aufgeführt, so gegen noch Ende des 20. Jahrhunderts am Schloss Cappenberg, dem früheren Prämonstratenserkloster Cappenberg bei Lünen. Eines der bekanntesten Schauspiele ist die am 21. und 22. Juli 1549 in Solothurn gezeigte, von dem Theologen Johannes Aal im Schweizer Dialekt verfasste, zwei Tage dauernde Aufführung. Die Johannesspiele, die in vielen Gemeinden aufgeführt wurden, verschwanden nach und nach mit der Ausbreitung der Reformation, die diese Spiele als „Abgötterei“ attackierte.

Literatur

  • Simon Gerengel (1510–1579): Das Johannesspiel, "Die schön euangelisch History von der Enthauptung des heiligen Johannis des Tauffers"
  • Dorothea Freise: Geistliche Spiele in der Stadt des ausgehenden Mittelalters – Frankfurt, Friedberg, Alsfeld, 2002 Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 978-3-525-35174-1

Einzelnachweise

  1. Digitalisat
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