Tibetische Bezeichnung |
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Tibetische Schrift: ཇོ་ནང་དགོན་པ |
Wylie-Transliteration: jo nang dgon |
Andere Schreibweisen: jonangön |
Chinesische Bezeichnung |
Vereinfacht: 觉囊寺, 觉摩囊寺 |
Pinyin: Juenang Si, Juemonang si |
Das Jonang-Kloster (tib. jo nang dgon) oder Jomonang-Kloster ist ein für die Geschichte des tibetischen Buddhismus bedeutendes Kloster in der Gemeinde Phüntshogling des Kreises Lhatse von Shigatse (Lhoka) in Tibet. Es befindet sich am südlichen Ufer des Yarlung Tsangpo am Ort Jonang bzw. mit vollständiger Bezeichnung Jomonang auf 4700 m Höhe.
Geschichte
Das Kloster wurde 1293 von Künpang Thugje Tsöndrü (kun spangs thugs rje brtson 'grus; 1243–1313) gegründet. Es ist das Gründungskloster der Jonang-Schule des tibetischen Buddhismus, deren Namen von diesem Kloster stammt. Das Kloster wurde später als Jonang Phüntshogling (jo nang phun tshogs gling) bezeichnet. Es war eine Wirkungsstätte des großen Jonang-Meisters Taranatha (1575–1634).
Unter dem „Großen Fünften“ Dalai Lama (1617–1682) wurde die Jonang-Schule aufgrund ihrer Verwicklungen in die politischen Wirren des 17. Jahrhunderts mit einem Bann belegt. Sie überlebte jedoch im östlichen Tibet, fern von Lhasa.
Die Jonang-Tradition wurde unter dem gegenwärtigen 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, im Exil wiederbelebt.
Literatur
- Awang Luozhui Zhaba 阿旺洛追扎巴 (tib. Ngawang Lodrö Dragpa; Wyl.: ngag dbang blo gros grags pa): Juenang pai jiaofa shi 觉囊派教法史 (jo nang pa'i chos 'byung; „Geschichte der buddhistischen Lehre des Jonang-Ordens“). Lhasa 1993
- Jan-Ulrich Sobisch: Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF; 3,0 MB) - buddhismuskunde.uni-hamburg.de
- Keith Dowman: The power-places of Central Tibet: the pilgrim's guide
Siehe auch
- Tagten Phüntshog Ling
- Dzamthang
- Liste von Linienhaltern der Jonangpa-Kalachakra-Übertragungslinie
- Yumo Mikyö Dorje (yu mo mi bskyod rdo rje, frühes 12. Jh.)
Weblinks
- thlib.org: Jonang - Englisch
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ chin. Juenang si 觉囊寺
- ↑ tib. phun tshogs gling; chin. Pengcuolin
- ↑ tibetinfor.com: Juenang pai dashi nianbiao (Memento des vom 23. August 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - Abgerufen am 11. November 2010
- ↑ vgl. tarthang.com: Gengbang Tujie Zongzhe (Memento des vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 "Die Jonangpa in Osttibet" – Andreas Gruschke in TIBET-Forum 3/2004, S. 14–20.
Jonang-Kloster (Alternativbezeichnungen des Lemmas) |
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jo nang phun tshogs gling, Jonang Phuntsoling, jo nang dgon, 觉囊寺, 觉摩囊寺, jonangön, Juenang Si, Juemonang si, Jonang Phüntshogling; Jomo Nang; jo mo nang |
Koordinaten: 29° 20′ 28″ N, 87° 59′ 54″ O