Jonas Möstel (* 20. Februar 1540 in Weida; † 17. Januar 1607 in Dresden) war ein Dresdner Stadtschreiber und Bürgermeister.

Leben

Möstel stammte aus einer vogtländischen Familie. Sein Vater Wolfgang Möstel war Superintendent von Weida, sein älterer Bruder Tobias Rektor der Dresdner Kreuzschule und später Stadtrichter in Leipzig. Jonas besuchte zunächst die Schule in Naumburg und studierte von 1565 bis 1569 an der Jenaer Universität. Anschließend wechselte er an die Universität Leipzig. Nach Abschluss seiner juristischen Ausbildung wurde er 1571 als Gerichts- und Unterstadtschreiber in Dresden angestellt. Am 4. Februar 1578 heiratete er die aus einer Dresdner Ratsherrenfamilie stammende zweitälteste Tochter des Papiermachers und Stadtrichters Hieronymus Schaffhirt, Anna Schaffhirt. Das Paar hatte insgesamt 11 Kinder.

Nachdem Möstel 1575 das Dresdner Bürgerrecht erworben hatte, wurde er zehn Jahre später in den Rat aufgenommen. 1599 wurde er erstmals regierender Bürgermeister und hatte dieses Amt der Ratsordnung entsprechend erneut, 1602 und 1605 inne. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Leitung der Instandsetzung der Sophienkirche zwischen 1599 und 1602. 1601 gehörte er zu den zwölf Ratspersonen, die als Schöffen im Prozess gegen den kurfürstlichen Kanzler Nikolaus Krell eingesetzt waren.

Am 17. Januar 1607 verstarb er in Dresden und wurde am 22. Januar auf dem Frauenkirchhof im Schwibbogengrab XXVII an der südöstlichen Mauer des Sakristeianbaus der alten Frauenkirche bestattet.

Die Tochter Margaretha (* 13. Mai 1580 in Dresden † 15. Oktober 1626 in Leipzig) heiratete 1598 den Dresdner (später Leipziger) Hofgerichtsadvokaten Johann Rentzel den Jüngeren (* 20. August 1569 in Hamburg † 5. August 1631 in Leipzig).

Literatur

  • Sieglinde Richter-Nickel: Der ehrwürdige Rath zu Dresden. In: Dresdner Geschichtsbuch. Nr. 5, Stadtmuseum Dresden (Hrsg.); DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft, Altenburg 1999, ISBN 3-9806602-1-4.
  • Otto Richter: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden. Band 1, Verlag W. Baensch, Dresden 1885.
  • Paulus Laurentius: Leichenpredigt für Jonas Möstel, Leipzig, 1607. Nachweis im Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten: Die Leichenpredigten des Stadtarchivs Braunschweig, Band 5, 1981. Signatur im Stadtarchiv Braunschweig: Bd. 63, Nr. 31.

Einzelnachweise

  1. Robert Bruck: Die Sophienkirche in Dresden, Ihre Geschichte und Ihre Kunstschätze. Verlag H. v. Keller, Dresden 1912. (Nachdruck: Salzwasser-Verlag, 2013, ISBN 978-3-8460-2366-2)
  2. Leben, Schicksal und Ende des D. Nicolaus Krell, ehemaligen Geheimdenraths und Canzlers am Churfürstlich-Sächsischen Hofe: Nebst Bildniß und Urkunden. Verlag Linke, 1798, S. 55.
  3. Johann Gottfried Michaelis: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia, Welche Auf denen Monumentis derer in GOtt ruhenden / so allhier in und außer der Kirche zu unser Lieben Frauen begraben liegen, und eine fröliche Aufferstehung erwarten, zu finden / Denen Verstorbenen zu immerwährenden Andencken / denen Lebendigen aber zum Spiegel und willigen Nachfolge, mit allen Fleiß zusammen gesucht / und zum öffentlichen Druck / Nebst einer Historischen Vorrede von gedachter Kirche dargestellet worden. Selbstverlag des Autors, Dresden 1714, S. 122 f. (Digitalisat der SLUB Dresden; Online in der Google-Buchsuche Das Alter wird fälschlich mit LXI (=61) statt LXVI (=66) Jahren angegeben, eventuell liegt ein Übertragungsfehler seitens Michaelis vor.).
VorgängerAmtNachfolger
 Hans Plansdorf (1598, 1601, 1604)Bürgermeister von Dresden
1599, 1602, 1605
 Bastian Kröß (1600)
Jakob Lehmann (1603, 1606)
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