Josef Anton Strassgschwandtner (* 17. Oktober 1826 in Wien; † 3. Mai 1881 ebenda, auch: Tony Strassgschwandtner) war ein österreichischer Pferde-, Militär-, Jagd- und Genremaler sowie Lithograf.
Leben
In den Jahren 1843/45 war Strassgschwandtner Schüler der Wiener Akademie unter Leopold Kupelwieser und Franz Steinfeld, wurde aber auch durch August von Pettenkofen, Carl Schindler und die zeitgenössischen französischen Militärlithografen beeinflusst. Man nannte ihn auch den „österreichischen Raffet“ (nach dem französischen Lithografen Denis-August-Marie Raffet (1804–1860)).
Strassgschwandtner malte hauptsächlich Militär- und Jagdszenen. Er erfreute sich bei seinen Auftraggebern, zu denen Privatpersonen, Jagdverbände, Pferdeliebhaber, aber auch die k.u.k.-Armee gehörte, großer Beliebtheit und war dementsprechend produktiv. 1879 verfiel der Maler in geistige Umnachtung, zwei Jahre später verstarb er in seiner Heimatstadt Wien.
Die seit 1889 nach ihm benannte Straßgschwandtnerstraße befindet sich im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing zwischen der Hütteldorfer Straße und der Dreyhausenstraße.
Werke (Auswahl)
Gemälde
- Reiterkampf Öl auf Leinwand, datiert 1840
- Schlacht von Solferino am 24. Juni 1859: Gefecht zwischen k.k. Husaren und französischen Truppen. Öl auf Leinwand, 83×100 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
- Österreichischer Infanterist 1849 auf Wachposten im Feldzug gegen das aufständische Ungarn. 1849. Öl auf Leinwand, 38×27 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
- Pferde auf der Weide Aquarell, 22×32,5 cm
- Auf der Requisition Öl auf Leinwand, 1856, 66×50 cm Kunsthistorisches Hofmuseum, Wien und Kehrichtwagen Öl auf Holz, 1856, 36,5×22,5, Privatbesitz
Grafik
- Die k.k. österreichische Armee nach der neuesten Adjustierung, Wien 1851 (gemeinsam mit August von Pettenkofen)
- Kosak auf Lauer
- Kosak mit Pferd
- Husarenattacke bei Solferino
- Österreichischer Infanterist, 1849
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Straßgschwandtner, Anton. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 39. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1879, S. 279–282 (Digitalisat).
- Strassgschwandtner, Joseph Anton. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 4: Raab–Vezzo. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 354 (Textarchiv – Internet Archive).
- Strassgschwandtner, Josef Anton. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 497–498.
- Peter Weninger, Wilhelm Schlag: Jagd – Album des Anton Strassgschwandtner. Pinguin-Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-7016-2148-9.
- W. Aichelburg: Strassgschwandtner Anton. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 364 f. (Direktlinks auf S. 364, S. 365).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Strassgschwandtner, Josef Anton. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 497–498.
- ↑ Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts, Aquarelle, Miniaturen, Graphik, Antiquitäten, Alt-Wiener Porzellan, Japonika, altes Kunstmobiliar, Tapisserien, Teppiche. Dorotheum, Wien 1920, S. 18, Tafel 6, Nr. 128 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Strassgschwandtner, Joseph Anton. In: Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875 in der Königlichen Nationalgalerie, Berlin 1906. F. Bruckmann, München 1906, S. 536–537 (Textarchiv – Internet Archive).