Josef „Sepp“ Lenz (* 8. Februar 1935 in Königssee; † 3. Mai 2023) war ein deutscher Rennrodler und Rennrodeltrainer.

Sportliche Laufbahn

Nachdem Lenz im Jahr 1962 am heimischen Königssee im Einsitzer bereits den Titel bei den deutschen Meisterschaften errungen hatte, schaffte er im selben Jahr mit dem Gewinn des Europameistertitels in derselben Disziplin seinen größten Erfolg als Aktiver. Ein schwerer Trainingssturz im Doppelsitzer bei den Olympischen Winterspielen 1964, in dessen Folge sein Partner Sepperl Fleischmann wenige Tage später seinen schweren Verletzungen erlag, zwang ihn wegen eines dabei erlittenen Trümmerbruchs im linken Oberarm, seine aktive Karriere zu beenden.

Zwei Jahre danach startete er seine Trainerkarriere und wurde wenig später Bundestrainer. Lenz gilt als Entdecker und Förderer des dreimaligen Olympiasiegers Georg Hackl. Unter seiner Regie gewannen deutsche Rodelsportler bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften insgesamt 96 Medaillen. Bei einem Unfall auf der Winterberger Rodelbahn wurde Lenz im Dezember 1993 der Unterschenkel des linken Beines unterhalb des Knies abgetrennt, als er beim Säubern der Bahn von der amerikanischen Rodlerin Bethany Calcaterra erfasst wurde. Nach 29 Jahren übergab er das Amt des Bundestrainers im Jahr 1995 an Thomas Schwab.

Privatleben

Mit seiner Frau Annelies und seinen drei Töchtern lebte er im Schönauer Ortsteil Schwöb.

Ehrungen

Commons: Josef Lenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nachruf: Zum Gedenken an Josef „Sepp“ Lenz. Bob- und Schlittenverband für Deutschland, 8. Mai 2023, abgerufen am 8. Mai 2023.
  2. Portal des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland: Deutsche Meister 1952–1985 (Memento vom 30. März 2016 im Internet Archive)
  3. 1 2 Hans-Joachim Bittner: Königsseer Ex-Bundestrainer Sepp Lenz wird heute 85 – »Wer kein Glück hat, wird nicht so alt«. In: Berchtesgadener Anzeiger. 8. Februar 2020, abgerufen am 8. Mai 2023.
  4. Frank Kastner: Rodel-Sport trauert: „Goldschmied“ Sepp Lenz gestorben. In: Berliner Zeitung, 8. Mai 2023, abgerufen am 8. Mai 2023.
  5. Preisträger des Winterstars 2008 (Memento vom 11. Januar 2009 im Internet Archive)
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