Die Juba Declaration of 8 January 2006, formell: Juba Declaration on Unity and Integration between the Sudan People’s Liberation Army (SPLA) And the South Sudan Defence Forces (SSDF) 8 January 2006 (dt.: „Juba-Deklaration zu Einheit und Integration zwischen der Sudan People’s Liberation Army und den South Sudan Defence Forces 8. Januar 2006“), war ein Friedensabkommen zwischen rivalisierenden militärischen Gruppierungen im Südsudan. Die Deklaration legte die Grundlage für die Zusammenführung der rivalisierenden Milizen nach Ende des Zweiten Sudanesischen Bürgerkrieg im Januar 2005.

Hintergrund

Das Naivasha-Abkommen vom 9. Januar 2005 beendete die Feindseligkeiten zwischen der Sudan People’s Liberation Army (SPLA) und den Sudan Armed Forces (SAF) und gab ein Rahmenwerk für die Durchführung eines Referendums vor, welches letztlich die Unabhängigkeit des Südsudan vorbereitete. Das Abkommen gab jedoch keine Vorgaben für den Umgang mit kleineren bewaffneten Gruppen und im Speziellen mit der Miliz „South Sudan Defence Forces“ (SSDF). Die SSDF fungierte als Sicherheitspersonal für die SAF und für die Ölfelder im Norden des Südsudan. Im Gegenzug wurde sie mit Waffen und Munition der SAF ausgerüstet, obwohl die SSDF zutiefst misstrauisch gegenüber der Regierung in Khartum war.

Übereinkunft

Auch der SPLA-Führer John Garang konnte die Miliz weder endgültig besiegen, noch die Anführer der Miliz für eine Mitarbeit in der SPLA gewinnen. Garang starb am 30. Juli 2005 bei einem Flugzeugabsturz. Sein Nachfolger Salva Kiir konnte mit einem neuen Ansatz, der auf Entspannung, Einheit und Versöhnung setzte, die Spannungen auflösen und zu einer erfolgreichen Einigung durch die Deklaration führen. Die meisten Soldaten der SSDF schlossen sich der SPLA an und der Stabschef der SSDF, Major General Paulino Matip Nhial wurde zum Stellvertretenden Kommandanten (deputy commander) der SPLA unter Salva Kiir ernannt. Mehr als 50.000 Soldaten aus Matips Miliz wurden in die SPLA und in andere Streitkräfte übernommen. Matip behielt nur einige ehemalige SSDF-Soldaten als persönliche Leibwache.

Weitere Konflikte

Spannungen blieben jedoch bestehen. Im Oktober 2006 veröffentlichte Matip über Radio Anschuldigungen, dass seine Männer bei Vereinbarungen übergangen wurden, die innerhalb der SPLA getroffen wurden. Kurz nachdem die Juba-Deklaration unterzeichnet war, erklärte sich Brigadier Gordon Kong Chuol selbst zum neuen SSDF Commander-in-Chief und verkündete, dass seine Truppen noch immer die Regierung des Sudan unterstützen würden. Es gab Spekulationen, dass sich Kong auf die Suche nach Gewinn gemacht habe, während Matiep auf politische Gelegenheiten im Südsudan spekulierte. Offenbar hatte Kong das Ziel Kontrolle im Öl-reichen Gebiet um Bentiu zu gewinnen. Einige ehemalige SSDF-Soldaten wurden später unzufrieden. General Peter Gadet, der sich der SPLA nach der Juba-Deklaration angeschlossen hatte, beschwerte sich, dass er marginalisiert worden sei und, dass die Armee von Stammes-Vetternwirtschaft geprägt sei. Im April 2011 trat Gadet als Anführer der South Sudan Liberation Army (SSLA) auf, einer neuen Miliz, die für eine breiter aufgestellte Regierung antrat.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 John Young: The South Sudan Defence Forces in the Wake of the Juba Declaration. (Memento des Originals vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Small Arms Survey, smallarmssurveysudan.org November 2006.
  2. James Gatdet Dak: UN airlifts Paulino Matip’s forces to Juba. Sudan Tribune, sudanwatch.blogspot.com. 19. Oktober 2009.
  3. SUDAN/CHAD Situation Update 65. UNHCR 22. Oktober 2006. Archivlink
  4. Conflict of Interests May Endanger the Merger between SPLA and SSDF. Sudan Vision, sudanvisiondaily.com 29. Januar 2006. Archivlink
  5. New Rebel Group Calls to Overthrow South Sudan Government. Sudan Tribune, allafrica.com 13. April 2011.
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