Jules Eberhard Noltenius (* 16. Juni 1908 in Bremen; † 7. August 1976 in Bremen) war ein deutscher Jurist und Politiker (CDU). Er war Senator und Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen.

Biografie

Ausbildung und Beruf

Noltenius entstammte einer bekannten Bremer Familie. Er hat nach seinem Abitur am Alten Gymnasium in Bremen von 1927 bis 1930 Jura in Freiburg im Breisgau, München und Göttingen studiert. 1932 promoviert er in Freiburg zum Dr. jur. Seit 1928 war er Mitglied des Corps Hasso-Borussia Freiburg. 1935 wurde er Rechtsanwalt in Bremen, zugleich war er Justitiar beim Wirtschaftssenator.

Ab 1937 war er in der Handelskammer Bremen im Schütting tätig und ab 1943 Syndikus der Handelskammer. Im April 1945 versuchte er mit Anderen zu erreichen, dass Bremen kampflos an die britischen Truppen übergeben wird. Nach dem Krieg war zunächst als Rechtsanwalt tätig. Seit 1948 war er wieder Syndicus und von 1952 bis 1973 1. Syndikus der Handelskammer.

Er wurde auf dem Riensberger Friedhof in Bremen beigesetzt (Planquadrat AA). Das Grab wurde von einem großen keltischem Kreuz geschmückt.

Politik

Am 1. Mai 1937 trat Noltenius in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 4.556.512). Er war ab 1933 Mitglied im NS-Rechtswahrerbund und der Reiter-SA sowie seit 1938 im Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). 1948 wurde er als Entlasteter entnazifiziert
Seit 1950 war Noltenius Mitglied und von 1954 bis 1968 Landesvorsitzender der CDU Bremen. Von 1956 bis 1966 war er Mitglied im Bundesvorstand der CDU

Von 1955 bis 1971 besaß er ein Mandat in der Bremischen Bürgerschaft. In der großen Koalition von Wilhelm Kaisen (SPD) von 1955 bis 1959 war er als Stellvertreter des Präsidenten des Senats Bürgermeister und Senator für Häfen, Schifffahrt und Verkehr. Schon in seine Zeit fielen der Planungsbeginn und der erste Ausbau der Häfen links der Weser (Bremen-Neustadt). Ihm folgte als Häfensenator Georg Borttscheller (FDP).

Ehrungen

  • Die Bürgermeister-Noltenius-Straße in Bremen - Woltmershausen wurde nach ihm benannt.

Werke

  • Über die Anfänge der Elternleute des Kaufmanns in Bremen. Handelskammer Bremen, Bremen 1977.
  • Die Bremer Handelskammer: Ihre rechtliche Stellung im bremischen Staate. Dissertation, Quakenbrück 1933.
  • Bremens Häfen - Bremens Schicksal. Bitter, 1958.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 67, 435
  2. Helmut Gewalt: Liste NSDAP-Mitgliedschaft von Nachkriegsabgeordneten der Bremischen Bürgerschaft (Memento vom 7. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 75 kB), Willi-Bredel-Gesellschaft 12. Mai 2011

Quellen

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.