Jules Munshin (* 22. Februar 1915 in New York City, New York; † 19. Februar 1970 ebenda) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger.
Leben und Karriere
Munshin begann seine Laufbahn in der Unterhaltungsbranche in den 1930ern als Entertainer in Hotelresorts in den Catskill Mountains, es folgten Auftritte in Vaudeville-Shows sowie ein Engagement als Sänger in der Bigband von George Olsen. Ab 1942 diente er im Zweiten Weltkrieg, wo er bei der Armee in der Truppenunterhaltung beschäftigt war. Einem breiteren Publikum wurde er erstmals 1946 am Broadway durch die Musikrevue Call Me Mister bekannt. Schon bald wurde auch Metro-Goldwyn-Mayer auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn nach Hollywood.
Sein Filmdebüt gab er 1948 in Osterspaziergang an der Seite von Fred Astaire und Judy Garland in der Nebenrolle eines Maître d’hôtel. Seine wohl nachhaltig bekannteste Rolle spielte er im Folgejahr in dem Musical Heut’ gehn wir bummeln (On the Town) als Matrose Ozzie, der gemeinsam mit seinen zwei Freunden (gespielt von Gene Kelly und Frank Sinatra) 24 Stunden an Land in New York verbringen darf. Das von den drei Schauspielern im Film vorgetragene Lied New York, New York wurde vom American Film Institute in ihre Liste AFI’s 100 Years … 100 Songs aufgenommen. Ebenfalls 1949 war er an der Seite von Kelly und Sinatra in einem weiteren Musicalfilm zu sehen, nämlich Spiel zu dritt, wobei in dem Film ebenfalls Esther Williams und Betty Garrett auftraten.
Der hochgewachsene Schauspieler mit dem markanten Gesicht blieb im Film vor allem auf komödiantische Nebenrollen beschränkt, eine seltene Ausnahme war die britische Komödie Monte Carlo Baby (1951) neben der damals noch unbekannten Audrey Hepburn. Munshin legte Anfang der 1950er-Jahre wieder sein Hauptaugenmerk auf die Theaterarbeit und trat danach nur noch unregelmäßig vor die Kamera. Bis zu seinem Tod folgten nur noch wenige Filme, darunter am bekanntesten Seidenstrümpfe von 1957, sowie einige Fernsehauftritte. In New York spielte er vor allem in Komödien- und Musicalproduktionen, darunter The Gay Life mit Musik von Arthur Schwartz, Neil Simons Barfuß im Park, der Musicalklassiker Oklahoma! oder die Revue Show Girl mit Carol Channing.
Munshin starb drei Tage vor seinem 55. Geburtstag an einem Herzinfarkt, nachdem ihm bei einem Auftritt in dem Stück Duet for Solo Voice übel geworden war. Er wurde von seiner Ehefrau Bonnie, seinen Eltern und zwei Söhnen überlebt.
Filmografie (Auswahl)
- 1948: Osterspaziergang (Easter Parade)
- 1949: Spiel zu dritt (Take Me Out to the Ball Game)
- 1949: Kuß um Mitternacht (That Midnight Kiss)
- 1949: Heut’ gehn wir bummeln (On the Town)
- 1951: Monte Carlo Baby
- 1957: 10.000 Schlafzimmer (Ten Thousand Bedrooms)
- 1957: Seidenstrümpfe (Silk Stockings)
- 1962–1964: The Red Skelton Show (Fernsehserie, vier Folgen)
- 1964: Monsieur Cognac (Wild and Wonderful)
- 1967: Schmeißt die Affen raus (Monkeys, Go Home!)
- 1968: Kiss Me Kate (Fernsehfilm)
- 1969: Süß, aber ein bißchen verrückt (That Girl; Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1976: Mastermind [posthum, bereits 1969 abgedreht]
Weblinks
- Jules Munshin in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Jules Munshin, Comedy Actor In Film and On Stage, Dies at 54. In: The New York Times. 20. Februar 1970, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 17. September 2021]).
- ↑ Jules Munshin | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 17. September 2021 (englisch).
- ↑ Jules Munshin | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 17. September 2021 (englisch).
- ↑ Jules Munshin, Comedy Actor In Film and On Stage, Dies at 54. In: The New York Times. 20. Februar 1970, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 17. September 2021]).
- ↑ Jules Munshin, Comedy Actor In Film and On Stage, Dies at 54. In: The New York Times. 20. Februar 1970, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 17. September 2021]).