Carl Heinrich Julius Ehrke (* 10. September 1835 in Ludwigslust; † 3. November 1899 in Bath, England) war ein deutscher Landschaftsmaler und Schullehrer. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte er in England.

Leben

Julius Ehrke, ältester Sohn des großherzoglich mecklenburg-schwerinschen Läufers (und späteren Kammerdieners) Ludwig Heinrich Ehrke (1804–1878) und dessen Frau Antonie (Anna Ernestine), geb. Haidner (1811–1900), entstammte einer Familie von Hofhandwerkern und Hofbeamten. Er hatte zwei jüngere Brüder, Eduard (1837–1911) wurde Maler sowie Lehrer für Zeichnen und Sprachen, Paul (1840–1893) wurde Opernsänger. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Eduard war er Schüler des Fridericianums in Schwerin, von dem er zu Ostern 1852 nach der Obertertia abging, „um Maler zu werden.“ Über seine weitere Ausbildung gibt es keine Quellen. Mitte 1860 erscheint er in den Einwohnerlisten von Rotterdam. Danach ging er nach England, wo er zunächst in Essex lebte. 1866 heiratete er in Tendring Ellen Elizabeth Leigh (* um 1839), der Sohn Frank wurde 1868 geboren. Ehrke war, wie den englischen Volkszählungslisten zu entnehmen ist, 1871 „Artist, Master“ (Künstler und Zeichenlehrer) an der Grammar School in Dedham/Essex, 1881/91 wurde er als Künstler und Zeichenlehrer/Meister am Malvern College in Great Malvern/Worcestershire bezeichnet.

Ehrke war erst 1889 und 1890 mit jeweils einem Werk auf der wichtigsten Londoner Ausstellung vertreten, der Royal Academy Summer Exhibition. Er starb im Alter von 64 Jahren in Bath. Hier wohnte sein Bruder Eduard, in England Edward genannt, der ihm in den 1860er Jahren nach England gefolgt war. Julius Ehrke wurde in Bath auf dem Locksbrook Cemetery bestattet.

Werke (Auswahl)

  • Lacemakers (Spitzenmacher), Öl auf Tafel, 58 × 50 cm, Worcester City Museums
  • The Lion of St Mark, Venice, Öl auf Leinwand, 73,7 × 51 cm, Sheffield Museums
  • A View from Malvern, Öl auf Leinwand, 40 × 52 cm, 1890
  • Lady seated in her morning room, Aquarell, 40,4 × 43,2 cm, 1878
  • Westfälische Waldlandschaft, Öl auf Leinwand, 87 × 109 cm, 1856

Literatur

  • Ehrke, Julius. In: Allgemeines Künstlerlexikon Online, Internationale Künstlerdatenbank. (AKL-online), De Gruyter, 2009, abgerufen am 28. März 2023 (Abruf über: The Wikipedia Library).
Commons: Julius Ehrke – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. So der Taufname laut Kirchenbuch Ludwigslust, Eintrag Nr. 109/1835. Er wurde am 21. September 1835 im Haus seiner Eltern ebd. getauft.
  2. Julius Ehrke in der Datenbank Find a Grave (englisch)
  3. Laut Kirchenbuch Ludwigslust, Eheregister Nr. 21/1834; Verstorbene: Nr. 51/1878 und Nr. 18/1900.
  4. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1840. Hofbuchdruckerei, Schwerin 1840, S. 19 (Digitalisat).
  5. Friedrich Carl Wex: Zur öffentlichen Prüfung der Schüler des Gymnasium Fridericianum … ladet ganz gehorsamst ein. Schwerin 1852, S. 35, „Die Übrigen seit Ostern Abgegangenen sind: Aus Cl. III. A. (Obertertia) Julius Ehrke, um Maler zu werden.“ (Digitalisat BSB).
  6. Ehrke, Julius. In: 494-03.120 Register van tijdelijk in Rotterdam verblijvenden, 1850–1867. Stadsarchief Rotterdam, abgerufen am 28. März 2023.
  7. Die Abfragen zu den englischen Volkszählungslisten erfolgten über The Wikipedia Library bei ancestry.com.
  8. Ehrke, J., Clydesdale, Great Malvern, Worcestershire. In: The Royal Academy Summer Exhibition. A Chronicle, 1769–2018. Exhibition Catalogue:
    • 1889: # 1269 – Peace: ‚Not as the world giveth, give I unto you.‘ S. 38/69. (Frieden: ‚Nicht wie die Welt gibt, gebe ich dir‘)
    • 1890: # 914 – View from Malvern. S. 30/69. (Blick auf Malvern)
  9. Abbildung bei artuk.com.
  10. Abbildung bei artuk.com.
  11. Abbildung bei Bonhams.com.
  12. Abbildung bei Artnet.
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