Kåre Gillis Hedebrant (* 28. Juni 1995 in Stockholm) ist ein schwedischer Schauspieler. Einem breiten Publikum wurde er durch seine erste Hauptrolle in dem Spielfilm So finster die Nacht (2008) bekannt.

Biografie

Kåre Hedebrant wurde 1995 im Stockholmer Bezirk Hässelby geboren. Er besucht die renommierte Adolf-Fredriks-Musikschule in Stockholm, wo er im Gesang ausgebildet wird und Mitglied des Schulchors ist. Mit diesem unternahm Hedebrant Gastspielreisen in Europa. Im Herbst 2005 übernahm er, neben Ulf Larrson und Marianne Scheja, die Hauptrolle in einer Freilufttheaterinszenierung von Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga im Garten des Stockholmer Armémuseums.

Der Durchbruch als Schauspieler gelang Hedebrant mit seiner ersten Hauptrolle in Tomas Alfredsons Spielfilm So finster die Nacht (2008). Das düstere Horror-Drama, eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von John Ajvide Lindqvist, ist Anfang der 1980er Jahre in einer schwedischen Trabantenstadt angesiedelt und erzählt die Geschichte eines von seinen Klassenkameraden terrorisierten 12-jährigen Schülers, der die Bekanntschaft eines neu zugezogenen Nachbarskindes macht. Zwischen dem gleichaltrigen Mädchen (gespielt von Lina Leandersson), das sich als Vampir entpuppt, und dem Außenseiter entwickelt sich eine enge Beziehung, die dem Jungen Anschluss und Schutz gewährt. Hedebrant wurde durch ein Casting an seiner Schule für den Part des „Oskar“ entdeckt. Sowohl ihm als auch seiner Kodarstellerin Lina Leandersson war es nicht erlaubt, das Drehbuch zu lesen. Um Informationen über die jeweils zu spielenden Szenen weiterzugeben, las Alfredson den beiden Kindern ihren Text vor jeder Szene laut vor.

So finster die Nacht feierte seine Weltpremiere Ende Januar 2008 auf dem Göteborg International Film Festival, wo Tomas Alfredsons Regiearbeit sogleich mit dem Hauptpreis des Filmfestivals ausgezeichnet wurde. Der Film stand in der Gunst des Kinopublikums und der Kritiker und wurde unter anderem mit fünf Guldbagge-Auszeichnungen, Schwedens wichtigstem Filmpreis, preisgekrönt. Ebenso gepriesen für ihre Schauspielleistung wurden die noch relativ unbekannten Kåre Hedebrant und Lina Leandersson. Die Welt hob den Ernst der kindlichen Darsteller des „höchst originellen Vampir- und Erwachsendwerden-Film(s)“ hervor, während der US-amerikanische Kritiker Roger Ebert die Leistung der jungen Schauspieler ebenso als „stark“ bewertete. Hedebrant wurde gemeinsam mit Schauspielkollegen wie Dev Patel (Slumdog Millionär) für den Online Film Critics Society Award als Bester Nachwuchsdarsteller nominiert, wo er aber gegenüber seiner Filmkollegin Lina Leandersson das Nachsehen hatte. 2009 wurde der 13-Jährige gemeinsam mit Leandersson auch für den amerikanischen Young Artist Award nominiert.

Kåre Hedebrant lebt gemeinsam mit seinen Eltern und einer sieben Jahre älteren Schwester in Stockholm. Nach dem Erfolg seiner ersten Filmrolle ließ der Schüler, der unter anderem Shining zu seinen Lieblingsfilmen zählt, verkünden, einer Schauspielkarriere nicht abgeneigt zu sein, sich aber auch für andere Berufe zu interessieren. Seine Schauspielkarriere nahm Hedebrant 2011 mit der Hauptrolle in Kristoffer Metcalfes norwegischem Jugendfilm Amors baller wieder auf, in dem er einen Jungen aus Stockholm spielt, der in die norwegische Provinz zieht und sich dort in die Führungsspielerin der weiblichen Fußballmannschaft verliebt. Darauf folgten Auftritte in den schwedischen Fernsehserien Anno 1790 (2011) und Äkta människor (2012).

Hedebrant spielt Klavier und Gitarre.

Filmografie

Auszeichnungen

Fangoria Chainsaw Award

  • 2009: nominiert als Bester Hauptdarsteller für So finster die Nacht

Online Film Critics Society Award

  • 2009: nominiert als Bester Nachwuchsdarsteller für So finster die Nacht

Young Artist Award

  • 2009: nominiert in der Kategorie Beste Darstellung in einem internationalen Spielfilm (gemeinsam mit Lina Leandersson) für So finster die Nacht

Einzelnachweise

  1. Profil (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei itn.liu.se (schwedisch; aufgerufen am 9. Juni 2009)
  2. 1 2 3 Biografie (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei lovefilm.com (englisch; aufgerufen am 9. Juni 2009)
  3. Jonasson, Sthig: Emil i Lönnberga på Armémuseets gård (Memento des Originals vom 24. Juli 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei jora.info (schwedisch; aufgerufen am 9. Juni 2009)
  4. 1 2 Bochenski, Matt: Lina Leandersson and Kare Hedebrant (Memento des Originals vom 29. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei littlewhitelies.co.uk, 9. April 2009 (englisch; aufgerufen am 6. Juni 2009)
  5. Gustafsson, Anders: "Dödar för att hon måste" (Memento vom 25. April 2009 im Internet Archive) bei dt.se, 19. September 2008 (schwedisch; aufgerufen am 6. Juni 2009)
  6. King, Susan: Tomas Alfredson goes for the right look in 'Let the Right One In' bei latimes.com, 19. Oktober 2008 (englisch; aufgerufen am 6. Juni 2008)
  7. Lutz, Cosima: So weiß wie Schnee, so rot wie Blut. In: Die Welt, 24. Dezember 2008, Ausg. 302/2008, S. 25
  8. Ebert, Roger: Vampire film with bite. In: Chicago Sun-Times, Movies, 14. November 2008, S. B4
  9. vgl. Preisverleihung 2009 (Memento des Originals vom 29. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei fangoria.com (aufgerufen am 1. November 2009)
  10. Gewinner und Nominierte 2009 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) bei youngartistawards.org (englisch; aufgerufen am 7. Juni 2009)
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