Die Königliche Wagenremise in Hannover, auch Wagenhalle genannt, war eine zur Zeit des Königreichs Hannover errichtete Kutschen-Remise. Eine Besonderheit war der für die von Pferden gezogenen Fuhrwerke eingebaute mechanische Fahrstuhl ins Obergeschoss. Dort wurden 60 der insgesamt 150 Einstellplätze in der Remise vorgehalten. Das ursprünglich wesentlich größere Gebäude unter der aktuellen Adresse Goethestraße 17 und 19 steht heute unter Denkmalschutz und gilt „als herausragendes Denkmal der Verkehrsgeschichte Hannovers.“

Geschichte und Beschreibung

Das Gebäude wurde in den Jahren von 1856, 1857 oder 1858 bis 1861 nach Plänen des königlichen Hofbaumeisters Christian Heinrich Tramm als Putzbau errichtet, „mit sparsamer Rundbogenarchitektur“ mit 15 Torachsen als Kutscheneinfahrten entlang der Goethestraße. Die Hauptfassade erstreckte sich von der Einmündung der Reuterstraße bis zur Straße Am Hohen Ufer und umfasste mit seinen Seitenflügeln und einem rückseitig bestehenden Reithaus einen glasüberdeckten Hof.

1878 wurde die Wagenhalle zu Läden und Büros umgebaut, die Fassade erhielt Segmentbogenfenster.

Nach den Luftangriffen auf Hannover haben sich von der ehemaligen Wagenhalle lediglich 7 Achsen erhalten sowie der ursprüngliche Mittelteil der Remise, „der durch Rundbogenstellungen und Dachgiebel betont wird.“

Nach einem Ausbau des Dachgeschosses nahm der Bau 1988 einen Vortragssaal der Üstra auf.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 Helmut Knocke, Hugo Thielen: Goethestraße 17/19, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 122–123
  2. 1 2 3 Wolfgang Neß: Die letzte Wallbebauung, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Band 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 79f.; hier: S. 79; sowie 01 Mitte im Addendum: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 3–5; hier: S. 4
  3. 1 2 3 4 5 6 Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Ehem. Königliche Wagenremise. In dies.: Architekturführer Hannover. Reimer, Berlin 2000, ISBN 3-496-01210-2, S. 14
  4. Theodor Louis Ferdinand Unger (Red.), Architekten- und Ingenieur-Verein Hannover (Hrsg.): Hannover. Führer durch die Stadt und ihre Bauten. Festschrift zur fünften General-Versammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine … 1882 (Nachdrucke ab 1978), S. 10 und beiliegender Stadtplan Hannover

Koordinaten: 52° 22′ 28,3″ N,  43′ 47,7″ O

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