Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft wird jährlich an herausragende in Europa tätige einzelne Wissenschaftler für zukunftsträchtige Forschungsarbeiten durch die Körber-Stiftung in Hamburg vergeben. Mit dem Preisgeld in Höhe von 1 Million Euro (zuvor bis 2018: 750.000 Euro) fördert die Körber-Stiftung Forschungsarbeiten in den Biowissenschaften (Life Sciences) und den naturwissenschaftlichen Disziplinen, die die unbelebte Natur studieren (Physical Sciences).

Geschichte

In Zusammenarbeit mit dem Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Reimar Lüst, entwickelte 1984 der Unternehmer und Stifter Kurt A. Körber einen Preis, der im geteilten Europa mit den Mitteln der Wissenschaft Grenzen überwinden sollte. Ausgezeichnet wurden in erster Linie Kooperationsprojekte europäischer Forschungsgruppen. Seit 2005 werden nur noch einzelne in Europa lebende und forschende Personen gewürdigt, um Spitzenkräfte am Wissenschaftsstandort Europa zu halten. Auch die Auszahlung der Fördersumme ist daran gebunden, dass der Preisträger in dieser Zeit Europa nicht verlässt.

Auswahlverfahren

Zwei mit Wissenschaftlern besetzte Findungskommissionen (Search Committees) suchen im jährlichen Wechsel nach geeigneten Preisträgerkandidaten aus den Fachgebieten Lebenswissenschaften (Life Sciences) und sonstigen Naturwissenschaften (Physical Sciences). Wer in die engere Wahl kommt, wird aufgefordert, einen Vorschlag zu einem Forschungsprojekt einzureichen, der dann in zwei Bewertungsrunden vom Search Committee beurteilt wird. Unterstützt wird diese Arbeit durch internationale Gutachter. Bis zu fünf Kandidaten werden am Ende dem Kuratorium vorgelegt, das in einer Gesamtschau von gutachterlicher Bewertung, Publikationsleistung und wissenschaftlichem Werdegang über die Preisträger entscheidet. Eine Bewerbung ist nicht möglich.

Preisgeld

Alle Preisträger erhalten eine Urkunde und einen Geldbetrag in Höhe von 1.000.000 Euro. Der jeweilige Preisträger soll über einen dreijährigen Zeitraum hinweg mit diesem Preisgeld an dem Forschungsprojekt forschen. Der Ausgezeichnete entscheidet eigenverantwortlich über die Verwendung der Forschungsmittel. Zehn Prozent des Preisgeldes stehen dem Preisträger für persönliche Zwecke zur Verfügung.

Vergabe

Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft wird jährlich im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses in Anwesenheit des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg und 600 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verliehen.

Preisträger

Einzelnachweise

  1. Künstliche Intelligenz Körber-Preis 2019 geht an KI-Pionier, forschung-und-lehre.de, 26. Juni 2019
  2. Körber-Stiftung: Exzellente Köpfe. 25 Jahre wissenschaftliche Spitze 2009, S. 4 ff.
  3. Andrea Bayerlein: Schwerkraftsignale aus den Tiefen des Alls. Körber-Stiftung, Pressemitteilung vom 31. Mai 2017 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 31. Mai 2017.
  4. Körber-Preis 2018, abgerufen am 21. Juni 2018.
  5. Körber-Preis 2021
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