Kłoda (deutsch Kegelsmühl, früher Kegelsmühle) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Schneidemühler Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

Das Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 18 Kilometer südsüdöstlich von Deutsch Krone (Wałcz), fünf Kilometer südwestlich von Groß Wittenberg (Szydłowo) und drei Kilometer südlich von Krummfließ (Pokrzynica).

Geschichte

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preußen.

Die Ortschaft war von der Familie Kegel angelegt worden. 1781 wohnten hier zwei Privilegierte; sie hatten freie Hütung im Krummfließer Busch. Um 1896 bestanden hier die Güter Kegelsmühl I und Kegelsmühl II mit Stärkefabrik, deren Besitzer ein Kreike bzw. Leopold Jokisch waren.

Um 1930 hatte die Gemeinde Kegelsmühl eine 5,4 km² große Gemarkungsfläche, und in dem Gemeindegebiet, auf dem Kegelsmühl der einzige Wohnplatz war, standen zwölf bewohnte Wohnhäuser.

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Kegelsmühl zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Kegelsmühl war dem Amtsbezirk Krummfließ zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Kegelsmühl von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Kegelsmühl wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Kłoda“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Kegelsmühl vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis zur Eingemeindung nach Machlin 1928
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783königliches Freigut nebst einer Wassermühle, sechs Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone
181837königliches Dorf, Amt Lebehnke
1864129darunter 54 Evangelische und 75 Katholiken
1910152am 1. Dezember, darunter 39 Evangelische und 84 Katholiken; 47 Personen mit polnischer Muttersprache
1925202darunter 132 Evangelische und 70 Katholiken
1933192
1939249

Kirche

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur Pfarrei Groß Wittenberg.

Literatur

  • Kegelsmühl, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kegelsmühl (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472–473 (Google Books).

Einzelnachweise

  1. 1 2 Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 107 (Google Books).
  2. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 226 (Google Books).
  3. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc., Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 170, rechte Spalte (Google Books).
  4. 1 2 Die Gemeinde Kegelsmühl im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 319, Ziffer 1677 (Google Books).
  6. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 60–61, Ziffer 115 (Google Books).
  7. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 40 (Google Books).
  8. 1 2 Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472–473 (Google Books).

, Koordinaten: 53° 8′ N, 16° 34′ O

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