Der Kaiserturm ist ein mittelalterlicher Wehrturm der denkmalgeschützten Stadtbefestigung der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Bis Ende des 16. Jahrhunderts hatte der Turm die Funktion eines Stadttores an der südöstlichen Seite der Quedlinburger Neustadt.

Lage

Der Turm befindet sich im südlichen Teil der alten Stadtbefestigung der historischen Quedlinburger Neustadt, an einer Verbindungsgasse zwischen Kaiserstraße und Bahnhofstraße, an der Adresse Kaiserstraße 33.

Geschichte und Architektur

Der Kaiserturm war ursprünglich ein Stadttor an der südöstlichen Seite der Neustadt, etwas südlich des ehemaligen Pölkentores. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Durchfahrt zugemauert. Seither war er einer der größten Türme der Quedlinburger Stadtbefestigung. Seinen Namen hat das Tor wohl von Andres Keiser, der dort 1567 gewohnt hat. Im Jahr 1828 erwarb der Kaufmann Georg Hanewald den Turm und baute ihn zu Wohnungen um.

Bei Arbeiten zur Beseitigung eines Wasserschadens wurde im Jahr 2003 im Erdgeschoss des Turms eine zugemauerte Tordurchfahrt festgestellt. Der Befund belegt, dass der Turm in der Vergangenheit auch als Stadttor diente.

Noch heute (Stand 2014) wird der Turm als Wohngebäude genutzt.

Literatur

  • Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 741.
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle/Saale 1998, ISBN 3-910147-67-4, S. 52.
Commons: Kaiserturm (Quedlinburg) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Thomas Wozniak: Quedlinburg im 14. und 16. Jh. - ein sozialtopographischer Vergleich. Halle/S. 2013, S. 81
  2. Wolfgang Hoffmann: Quedlinburg, Ein Führer durch die Weltkulturerbe-Stadt. Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2010, ISBN 978-3-928977-19-7, Seite 63
  3. Hendrik Kranert, Gespanne rumpelten einst durch die Stube in Mitteldeutsche Zeitung, online veröffentlicht am 24. April 2003
  4. Oliver Schlegel: Zeichen wehrhafter Autonomie. Neues von alten Mauern in Quedlinburg, in: Kunst, Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200 (Arbeitsberichte des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt 8) hg. von Ulrike Wendland. Halle/Saale 2008, S. 96–108.

Koordinaten: 51° 47′ 13,9″ N, 11° 8′ 55,6″ O

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