Kallimachos war ein griechischer Bildhauer und Bronzegießer unbekannter Herkunft, der im letzten Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr. vor allem in Athen tätig war.

Als Werke von ihm werden in der antiken Literatur genannt: tanzende Spartanerinnen; eine sitzende Hera in Plataiai; eine goldene Lampe, die Tag und Nacht im Erechtheion auf der Akropolis von Athen brannte. Vor allem wird ihm die Erfindung des korinthischen Kapitells und damit der Korinthischen Ordnung zugeschrieben. Auch soll er als Maler gewirkt haben. Keines dieser Werke ist erhalten, nur von den tanzenden Spartanerinnen gibt es wohl spätere Nachbildungen als Relief. Weitere Zuschreibungen sind hypothetisch. Bei der Grabstele der Hegeso gehen viele Forscher davon aus, dass es sich um eine Arbeit des Kallimachos oder eines seiner Schüler handelt.

Kallimachos hat sich intensiv um die Verbesserung der Bildhauertechnik bemüht und soll der Erste gewesen sein, der mit dem Bohrer gearbeitet hat. Er war nie mit seinen Arbeiten zufrieden, sondern feilte und besserte fortwährend an ihnen herum.

Namensgleicher Bildhauer

In späthellenistisch-römischer Zeit gab es einen weiteren Bildhauer mit dem Namen Kallimachos, der aus Athen stammte und durch seine Signaturen auf erhaltenen Werken bekannt ist.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Plinius der Ältere, Naturgeschichte 34, 92.
  2. Pausanias 9, 2, 7.
  3. Pausanias 1, 26, 6f.
  4. Vitruv 4, 1, 10.
  5. Plinius, Naturgeschichte 34, 92.
  6. Walter Hatto Gross: Kallimachos 6. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 79.
  7. Hermann Büsing: Kallimachos. In: Rainer Vollkommer (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Lizenzausgabe. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 393–396, hier S. 395 rechts unten.
  8. Hans von Steuben: Relief mit Pan und den Nymphen. In: Wolfgang Helbig (Hrsg.): Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. 4., völlig neu bearbeitete Auflage, herausgegeben von Hermine Speier. Band 2. Verlag Ernst Wasmuth, Tübingen 1966, DNB 456952632, S. 181–182 Nr. 1371.
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