Kanachos war ein griechischer Bildhauer aus Sikyon, Bruder des Aristokles aus Sikyon, der wohl im späten 6. Jahrhundert v. Chr. lebte.
Er schuf unter anderem ein Holzbild des Apollon in Theben und ein Erzbild des Apollon für das diesem gewidmete Heiligtum Didyma bei Milet. Von dieser Statue sind Abbildungen auf milesischen Münzen überliefert. Die Statue soll Xerxes I. nach seinem Sieg über die Griechen nach Ekbatana überführt haben. Für Sikyon lieferte Kanachos eine sitzende Aphrodite aus Gold und Elfenbein, zudem schuf er die Statue einer Muse mit Syrinx.
Literatur
- Georg Lippold: Kanachos 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band X,2, Stuttgart 1919, Sp. 1846–1848.
- Richard Neudecker: Kanachos 1. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 230–231.
- Johannes Overbeck: Die antiken Schriftquellen zur Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen. Engelmann, Leipzig 1868, Nr. 395. 403–409. 418. 477. 529. 796 (Digitalisat).
- Patrick Schollmeyer: Kanachos (I). In: Rainer Vollkommer (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Lizenzausgabe. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 400–402 (die Originalausgabe erschien in zwei Bänden A–K [2001] und L–Z [2004] mit separater Paginierung).
- Volker Michael Strocka: Der Apollon des Kanachos in Didyma und der Beginn des Strengen Stils. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Band 117, 2002, S. 81–125 (Digitalisat bei Uni Freiburg, Digitalisat bei academia.edu).
- Klaus Tuchelt: Einige Überlegungen zum Kanachos-Apoll von Didyma. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Band 101, 1986, S. 75–84.
Anmerkungen
- ↑ Berlin, Antikensammlung der Staatlichen Museen, Inv. Sk 1592. – Die Verbindung zur Kanachos-Kultstatue stellte bereits der Ausgräber 1903 im Grabungstagebuch her. Siehe den Arachne-Datenbankeintrag mit Zitat des Tagebucheintrags und umfassender Bibliographie.
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