Landgemeinde Kao | ||
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Koordinaten | 15° 25′ N, 5° 44′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Niger | |
Tahoua | ||
Departement | Tchintabaraden | |
Fläche | 1216 km² | |
Einwohner | 65.197 (2012) | |
Dichte | 53,6 Ew./km² |
Kao (auch: Kaou) ist eine Landgemeinde im Departement Tchintabaraden in Niger.
Geographie
Kao liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Tchintabaraden im Norden, Abalak im Nordosten, Akoubounou im Osten, Tabalak im Südosten, Kalfou im Süden, Barmou im Südwesten, Affala im Westen und Tillia im Nordwesten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 42 Dörfer und 108 Weiler. Davon werden fünf Siedlungen auch von der Nachbargemeinde Barmou beansprucht. Umgekehrt erhebt Kao Anspruch auf zehn Siedlungen in Barmou. Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Kao. Es liegt auf einer Höhe von 466 m.
Das Klima in Kao ist heiß und trocken. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt zwischen 250 und 300 mm. Rund zwei Drittel des Gemeindegebiets, die von der Grasart Cenchrus biflorus bewachsen sind, werden als Weideland genutzt. In der Gemeinde befinden sich die Täler von Inoudogom und Ouirihamiza sowie das Tal von Jangabour, das sich bis in die Nachbargemeinden Affala und Barmou erstreckt.
Geschichte
Der Ort Kao wurde im Jahr 1939 gegründet. Die Bezeichnung Kao oder Kaou ist eine Kurzform des Namens seines Gründers. Die damalige französische Verwaltung richtete in Kao 1946 eine Schule speziell für die nomadische Bevölkerung ein. Die Schule war nach der 1944 gegründeten Schule in Azarori die zweite dieser Art in Niger.
Bei einer Untersuchung im Jahr 1990 wurde beim Befall mit der Saugwürmer-Art Schistosoma haematobium unter den 14- bis 15-Jährigen im Hauptort eine Prävalenz von 100 Prozent festgestellt. Bei einem Angriff der Befreiungsfront des Aïr und Azawad auf Kao kamen 1992 ein Gendarm und ein Zivilist ums Leben.
Die Landgemeinde Kao entstand als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform in einem zuvor gemeindefreien Gebiet. Bei der Hungerkrise in Niger 2005 gehörte Kao zu den am stärksten betroffenen Orten. Hier hatte die Bevölkerung weniger als eine Mahlzeit am Tag zur Verfügung. Die Bevölkerung leidet unter chronischer Nahrungsmittelknappheit.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 65.197 Einwohner, die in 10.739 Haushalten lebten. Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 32.083 in 5860 Haushalten.
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 6035 Einwohner in 974 Haushalten, bei der Volkszählung 2001 4067 in 750 Haushalten und bei der Volkszählung 1988 5571 in 1074 Haushalten.
Politik
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 18 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 12 PNDS-Tarayya, 5 MPR-Jamhuriya und 1 MCC-Arziki.
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 31 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Wochenmarkt im Hauptort Kao wurde 1962 gegründet. Der Markttag ist Mittwoch. Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort. Die vor allem von Frauen hergestellten Kunsthandwerkprodukte wie Korb- und Lederwaren können aufgrund der Abgelegenheit der Landgemeinde nur schlecht vermarktet werden. Die unzureichenden Weideflächen führen zu sozialen Konflikten zwischen Ackerbauern und Viehzüchtern. Die Niederschlagsmessstation im Hauptort wurde 1959 in Betrieb genommen.
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Inoudogom und Intalliwane vorhanden. Der CEG Kao ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG). Das Berufsausbildungszentrum Centre de Formation aux Métiers de Kao (CFM Kao) bietet Lehrgänge in Maurern, Tischlern und Schneidern an.
Durch die Gemeinde verläuft die Nationalstraße 22, die Kao mit der Nachbarstadt Tchintabaraden verbindet.
Literatur
- Abdourahamani Mahamdou: Les Aménagements dans les espaces pastoraux et leurs contribution à l’économie rurale à travers les activités du projet d’Appui à la sécurisation de l’économie pastorale : cas de la commune rurale de Kaou, Tchintabaraden. Mémoire de Maîtrise. Département de Géographie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2009.
Weblinks
- Observations for location Kao. In: West African Bird DataBase (englisch).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 393–396, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 10, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
- ↑ Abdel Kader Hassane Saley: Évaluation des ressources en eau de l’aquifère du Continental Intercalaire/Hamadien de la Région de Tahoua (bassin des Iullemeden, Niger). Impacts climatiques et anthropiques. Thèse de doctorat. Université Paris-Saclay/Université Abdou Moumouni de Niamey, Saclay/Niamey 2018, S. 208 (tel.archives-ouvertes.fr [PDF; abgerufen am 9. April 2021]).
- 1 2 3 4 5 Présentation de la commune de Kaou (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Website der ANIYA Coopération Décentralisée Niger-France, abgerufen am 9. März 2012.
- ↑ Abdoulkadri Amadou Sabra: Caractérisation des vallées de Tahoua et proposition de système irrigué dans le cadre de la petite irrigation privée. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Programme Nigéro-Allemand, Juni 2011, S. 22, 48 und 50, archiviert vom am 14. Februar 2022; abgerufen am 16. März 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Conférence Régionale sur la Problématique de l’éducation en milieu nomade dans l’espace sahélo-saharien. (PDF) Secrétariat exécutif de la stratégie pour le développement et la sécurité des zones sahélo-sahariennes du Niger, 26. September 2013, S. 2, archiviert vom am 7. Januar 2015; abgerufen am 10. Januar 2022 (französisch).
- ↑ Charles Vera: Polymorphisme de la compatibilité entre diverses populations de Schistosoma haematobium, S. bovis et S. curassoni et les bulins hôtes potentiels en Afrique de l’Ouest. Thèse présentée à l’Université Montpellier II – Sciences et Techniques du Languedoc pour obtenir le diplôme de doctorat. Soutenue le 15 novembre 1991 devant le Jury (= Traveau et Documents Microédités. Nr. 92). ORSTOM, Paris 1992, ISBN 2-7099-1122-1, S. 292 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 17. September 2023]).
- ↑ André Salifou: La question touarègue au Niger. Karthala, Paris 1993, ISBN 2-86537-434-3, S. 122.
- ↑ Niger Food Crisis 2005: Humanitarian Situation Report No. 1. UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, 26. Juli 2005, abgerufen am 12. Februar 2022 (englisch).
- 1 2 Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 329 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- ↑ Résultats élections – Communales. (Nicht mehr online verfügbar.) Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Christian Floret, J. A. Mabbutt (Hrsg.): Études de cas sur la désertification. Unesco, Paris 1983, ISBN 92-3201820-9, S. 146.
- ↑ CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
- ↑ Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 8 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
- ↑ Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
- ↑ Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. (Nicht mehr online verfügbar.) Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im ; abgerufen am 10. November 2020 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ CFM (Centre de Formation aux Métiers) de Kaou. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).