Kappel am Albis | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Affoltern |
BFS-Nr.: | 0006 |
Postleitzahl: | 8926 Kappel am Albis 8926 Hauptikon 8926 Uerzlikon |
Koordinaten: | 682439 / 231456 |
Höhe: | 573 m ü. M. |
Höhenbereich: | 463–621 m ü. M. |
Fläche: | 7,92 km² |
Einwohner: | 1321 (31. Dezember 2022) |
Einwohnerdichte: | 167 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 15,5 % (31. Dezember 2022) |
Gemeindepräsident: | Martin Hunkeler (parteilos) |
Website: | www.kappel-am-albis.ch |
Das Kloster von Süden gesehen | |
Lage der Gemeinde | |
Kappel am Albis (bis 1911 offiziell Kappel genannt) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern (älter: Knonauer Amt, pop. Söiliamt) des Kantons Zürich in der Schweiz. Ihr Mundartname ist Chappel.
Geographie
Kappel liegt am Südwesthang des Albis südlich von Hausen im Jonental. Neben Kappel selbst gehören auch die Ortsteile Hauptikon und Uerzlikon zur Gemeinde. Die Nachbargemeinden sind im Kanton Zürich Knonau, Mettmenstetten, Rifferswil und Hausen am Albis, im Kanton Zug Baar und Steinhausen.
Geschichte
Bereits für die Bronzezeit finden sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Belege für die Besiedelung. Auch ein Römischer Gutshof ist auf der Gemarkung der Gemeinde nachgewiesen worden. Das erste Mal greifbar wird Kappel aber im Jahre 1185, als das gleichnamige Kloster, in dem der Ursprung der heutigen Gemeinde liegt, gegründet wurde. Das Kloster konnte seinen Besitz in den folgenden Jahrhunderten immer wieder vergrössern und schloss im Jahr 1344 einen Burgrechtsvertrag mit Zug und 1403 mit Zürich. Im Zuge der Reformation, deren Auseinandersetzungen in den beiden Kappelerkriegen (1529 und 1531) einen Höhepunkt fanden, wurde das Kloster aufgelöst. Kappel wurde der Landvogtei Knonau unterstellt und die Klostergüter von Stadtzürcher Amtsleuten verwaltet, die auch den Zehnten in den Weilern der Umgebung einzogen.
Mit dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1798 wurde Kappel dem Distrikt Mettmenstetten zugeteilt, mit dem Ende der Helvetik 1803 dem Bezirk Horgen, um dann wieder zum neu gebildeten Oberamt Knonau zu kommen (ab 1830 Bezirk Knonau). Seit 1837 gehört die Gemeinde Kappel zum Bezirk Affoltern.
Wappen
- Geviert: 1 und 4 in Schwarz ein von Rot und Silber geschachter Balken, 2 in Gold ein schwarzes Mauerankerkreuz, 3 in Blau die Nordansicht einer silbernen Kirche mit Seitenschiff, Querschiff und Vierungsturm, roten Dächern und schwarzen Fenstern
Das Gemeindewappen datiert in dieser Form auf 1928 und wurde am 15. April 1931 als offizielles Gemeindewappen angenommen. Ein älteres Wappen des Klosters Kappel war seit mindestens 1505 in Gebrauch und kombinierte das Wappen des Zisterzienserordens (den Zisterzienser-Balken) mit dem Wappen der Freiherren von Eschenbach. Die Darstellung einer Kapelle im Wappen datiert auf 1650, die Kapelle wurde 1928 durch eine Abbildung der Klosterkirche ersetzt.
Bevölkerung
Jahr | Einwohner |
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1634 | 256 |
1799 | 438 |
1850 | 743 |
1900 | 697 |
1950 | 676 |
2000 | 866 |
2005 | 846 |
2010 | 918 |
2015 | 1029 |
2020 | 1244 |
2022 | 1321 |
Politik
Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 43,64 %, glp 10,87 %, FDP 10,86 %, Grüne 10,18 %, SP 9,07 %, CVP 5,50 %, EVP 4,51 %, EDU 1,47 %, BDP 1,27 % und andere (8) 2,63 %.
Gemeindepräsident ist Martin Hunkeler (parteilos, Stand 2023).
Sehenswürdigkeiten
- Kloster Kappel
- Das Kloster Kappel auf einem Stich von David Herrliberger 1741
Persönlichkeiten
- Leonard Meister (1741–1811), Lehrer, Politiker und evangelischer Geistlicher
- Josias Simler (1530–1576), Theologe und Historiker
- Huldrych Zwingli (1484–1531), Theologe und Reformator
Literatur
- Bernhard Schneider: Von den Klostergütern zur selbständigen Gemeinde. Kappel am Albis im Wandel der Zeit. Chronos Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-905278-29-4.
- Thomas Huonker, Peter Niederhäuser: 800 Jahre Kloster Kappel: Abtei, Armenanstalt, Bildungshaus. Orell Füssli, Zürich 2008, ISBN 978-3-280-06074-2.
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. Kappel (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1938, DNB 365803030, S. 35–102 (Digitalisat).
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Kappel am Albis
- Statistische Daten der Gemeinde Kappel am Albis
- Martin Leonhard: Kappel am Albis. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Magdalen Bless-Grabher: Kappel (Kloster). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
- ↑ 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Kappel am Albis. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Gemeinderat. Personen. Website der Gemeinde Kappel am Albis.