Das Kapuzinerkloster Gauenstein ist ein Kapuzinerkloster in Schruns, Vorarlberg in Österreich.

Lage und Geschichte

Gauenstein ist eine Anhöhe über einem steilen Felsen im Gaueserwald bei Schruns. Auf der Anhöhe ist seit Beginn des 18. Jahrhunderts eine Einsiedelei bekannt, die „unter Kaiser Josef II. (1780–1790) gewaltsam aufgehoben wurde [... und] sich am Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem kleinen Kapuzinerkloster mit Namen: Gauenstein (entwickelte). Dieses kleine Kloster Gauenstein entfaltete sich zu einem der schönsten Klöster der Tiroler Kapuzinerordensprovinz. Am 10. September 1844 zogen die ersten Kapuziner in dieses Kloster ein.“

Das Kloster bildet heute mit dem Kapuzinerkloster Feldkirch die Kapuzinergemeinschaft Feldkirch/Gauenstein, ein Kapuziner lebt dauerhaft in Gauenstein. Mit der Verabschieduing von Bruder Engelbert haben die Kapuziner nach 180 Jahren das Kloster verlassen, das nach dem Stiftungsbrief von 1843 an die Frühmesspfründe von Schruns zurückfällt. Die symbolische Schlüsselübergabe fand am Gründonnerstag 2021 statt, im Herbst soll Bruder Engelbert verabschiedet werden und die Schwestern der Heiligen Klara nach Schruns zurückkehren.

Kirche Schmerzhafte Muttergottes

Im Jahre 1709 wurde eine Kapelle erbaut und 1721 geweiht und im Jahre 1847 neu errichtet. „Am 14. Juli 1851 erfolgte die Weihe der Klosterkirche durch den Weihbischof Georg Prünster aus Feldkirch.“

Der Rechteckbau mit Satteldach hat einen niedrigen Mönchschor mit einem Glockenturm darüber. Die Nordfassade hat ein Rundbogenportal unter einem Vorzeichen. Der Saalraum hat eine Flachdecke. Der Mönchschor ist ein quadratischer Raum mit Kreuzgratgewölbe.

Am Hochaltar ist ein Gemälde Schmerzhafte Maria von Johann Paul Scheiber um 1750 mit Figuren Judas Thaddäus und Josef von Franz Albertani aus 1931. Das Oberrelief Gottvater entstand um 1750. Am linken Seitenaltar ist ein Altarbild Stigmatisierung des Franziskus von Josef Anton Bertle aus 1849. Die Kreuzwegstationen sind von Josef Anton Bertle aus 1849 und wurden von Jakob Bertle im Jahre 1899 restauriert. Im Mönchschor ist eine Pieta von Albert Winkler.

Erweiterung der Klosterbauten

Bei der Kirche wurde in den Jahren 1853 bis 1854 ein weiterer Klosterbau errichtet und 1919 erweitert. „Im Jahre 1929 erstellte man einen Erweiterungsbau, der seine Funktion als Gästehaus für die Zukunft erfüllen sollte.“ Ummauerter Klostergarten mit Maschinenhaus und Stütze einer ehemaligen Materialseilbahn zum Talgrund.

Literatur

  • Dehio Vorarlberg 1983, Schruns, Kapuzinerklosterkirche Schmerzhafte Muttergottes, in Gauenstein. S. 371.
  • Pater Edilbert Geiger, Kapuzinerkloster Gauenstein 140: Pater Stanislaus Saurbeck (1595–1647), ein Kapuziner aus Wutöschingen. Schruns/Vorarlberg (ohne exakte Zeitangabe, 1980er Jahre), S. 13. Als Quelle bezieht sich Geiger auf: Geschichte der Tiroler Kapuziner-Ordensprovinz (1593–1893), von Agapit Hohenegger und P. Peter Baptist Zierler, 2. Band, Innsbruck 1915, S. 431–438.
  • Hermann Sander: Der Gauenstein bei Schruns in Vorarlberg (1905).
Commons: Kapuzinerkloster Gauenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pater Edilbert Geiger, Kapuzinerkloster Gauenstein 140: Pater Stanislaus Saurbeck (1595–1647), ein Kapuziner aus Wutöschingen. Schruns/Vorarlberg (ohne exakte Zeitangabe, 1980er Jahre), S. 13. Als Quelle bezieht sich Geiger auf: Geschichte der Tiroler Kapuziner-Ordensprovinz (1593–1893), von Agapit Hohenegger und P. Peter Baptist Zierler, 2. Band, Innsbruck 1915, S. 431–438. Geiger schreibt, dass die Einsiedelei schon „in den Tagen des P. Stanislaus“ bestand.
  2. kapuziner.at: Wo wir sind: Gauenstein;{ kapuziner.at: Kloster Gauenstein. Kapuziner Engelbert Bacher - Lebenslauf.
  3. Österliche Prozession und Schlüsselübergabe, Bericht auf ORF Vorarlberg vom 2. April 2021
  4. Dieses sowie das Zitat im vorangegangenen Abschnitt: P. Edilbert Geiger: Pater Stanislaus Saurbeck. Schruns/Vorarlberg, 1980er Jahre, S. 13. Als Quelle bezieht sich Geiger auf: Geschichte der Tiroler Kapuziner-Ordensprovinz, 2. Band, Innsbruck 1915, S. 431–438.

Koordinaten: 47° 5′ 1,5″ N,  54′ 9,8″ O

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