Karin Maria Branzell (* 24. September 1891 in Stockholm; † 15. Dezember 1974 in Altadena, Kalifornien, USA) war eine schwedische Opernsängerin (Mezzosopran).

Leben

Zunächst war Karin Maria Branzell (so ihr vollständiger Geburtsname) Organistin in Stockholm, bevor sie sich als Sängerin ausbilden ließ. Ihre Lehrer waren unter anderen Thekla Hofer in Stockholm, Louis Bachner in München und Enrico Rosati in New York.

Ihr Gesangsdebüt gab Karin Branzell 1912 als Mitglied der Königlichen Oper Stockholm in der Oper Izëyl von Eugen d’Albert (als Prinz Sarvilaka). Im Jahr 1918 wechselte sie von Stockholm nach Berlin, wo sie bis 1933 an der Staatsoper engagiert war und als Fricka in der Walküre von Richard Wagner ihren ersten Auftritt hatte. 1930 und 1931 wurde die Sängerin zu den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth eingeladen. Schon 1926 gastierte sie am Teatro Colón in Buenos Aires, wohin sie 1934 und 1938 wieder eingeladen wurde. Gastspiele an unzähligen Opernhäusern in Europa und Amerika folgten. 1935 sowie 1937/1938 sang Karin Branzell an der Covent Garden Opera in London, 1941 an der San Francisco Opera. Aufgrund ihres überragenden Erfolges wurde sie 1936 zur schwedischen Hofsängerin ernannt.

Schon während ihrer Berliner Zeit ging Karin Branzell ein kontinuierliches Engagement an der Metropolitan Opera in New York ein. Auch hier begann ihre Karriere als Fricka (1924). Sie hielt der Met bis 1942 die Treue, sang dort nochmals 1944 und schließlich in der Saison 1950/51, zum Abschluss ihrer Opernkarriere. Insgesamt absolvierte sie mit dem Ensemble der Metropolitan Opera (inklusive der Tourneen) nicht weniger als 412 Vorstellungen in 21 Rollen.

Von 1946 bis 1950 gab die schwedische Sängerin an der Juilliard School, von 1952 bis 1958 an der Adelphi School of Music (beide New York) Gesangsunterricht. Gelegentlich trat sie noch in Konzerten auf. Ihre Stimme ist durch zahlreiche Schallplattenaufnahmen, die zum Teil noch heute als CD oder MP3-Download erhältlich sind, überliefert.

Karin Branzell war mit dem schwedischen Maler Einar Eduardsen verheiratet, der 1929 starb. Später heiratete sie wohl erneut, denn sie hieß außerhalb des Konzertbetriebs Branzell-Reinshagen.

Partien (Auswahl)

Staatsoper Berlin

Metropolitan Opera New York

Teatro Colón Buenos Aires

Covent Garden Opera London

Richard Wagner-Festspiele Bayreuth

  • Der Ring des Nibelungen (Richard Wagner): Fricka und Waltraute

Diskografie (Auswahl)

  • Four Famous Contraltos Of The Past (Emmi Leisner, Sigrid Onegin, Karin Branzell, Rosette Anday), CD, Preiser/Naxos, Wien 1993
  • Lebendige Vergangenheit – Karin Branzell. CD. Preiser/Naxos, Wien 1997
  • Lebendige Vergangenheit – Karin Branzell, Vol. 2. CD. Preiser/Naxos, Wien 1997
  • Wagner: Scenes & Arias (1925–1943), Mit Karin Branzell und anderen, CD, Deutsche Grammophon Centenary Collection 1998
  • Verdissimo II – Great Singers for Verdi, Vol. 1, Mit Gina Cigna, Seila Kurz, Karin Branzell, Frances Alda, Elvira de Hidalgo, 2 CDs, History 2001
  • Wagner’s Die Walküre (Metropolitan Opera New York 1940). Dirigent Erich Leinsdorf, 3 CDs, Guild (Musikwelt Tonträger e.Kfr.) 2002
  • Tristan und Isolde (Metropolitan Opera New York 1935). Dirigent Artur Bodanzky, 3 CDs, Westhill Radio Archive 2004
  • Karin Branzell & Martin Oehmann 1924-29, CD, Hamburger Archiv für Gesangskunst, Hamburg 2004

Einzelnachweise

  1. www.operanews.com
  2. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Elektronische Ausgabe der dritten, erweiterten Auflage. Directmedia, Berlin 2004, ISBN 3-89853-433-2.
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