Karl Grell (* 5. September 1925 in Wien; † 6. September 2003 ebenda) war ein österreichischer Komponist und Dirigent.

Leben

Karl Grell erhielt im Alter von acht Jahren Violinunterricht, mit 14 Jahren gründete er mit Schulkollegen eine Tanzkapelle, ein Jahr später begann er mit dem Klarinettenspiel. Nach der Matura und Ableistung des Kriegsdienstes von 1943 bis 1945 studierte er an der Universität Wien Musikwissenschaft sowie am Konservatorium der Stadt Wien Violine und Klarinette, später Komposition bei Hugo Zelzer und Dirigieren bei Kurt Wöss.

Neben seinen Engagements als Geiger in verschiedenen Tanzorchestern arbeitete er ab 1949 als Arrangeur für den Rundfunksender Rot-Weiß-Rot. Ab 1954 war er als freier Mitarbeiter Programmgestalter bei Radio Wien tätig sowie Assistent und Arrangeur von Robert Stolz, für den er über 400 Titel arrangierte. Insgesamt schrieb Grell über 1600 Arrangements. Im Jahr 1955 gründete er für den ORF das Wiener Solistenorchester, welches er rund 30 Jahre lang leitete. Von 1971 bis 1986 war er bei Radio Wien Abteilungsleiter für Unterhaltungs- und Volksmusik, von 1978 bis 1990 ständiger Gastdirigent des RTV-Orchesters von Radio Novi Sad. Von 1990 bis 1995 leitete er das neu gegründete Vienna Conservatory Orchestra (VCO).

Grell starb am 6. September 2003 im Alter von 78 Jahren und wurde am Hütteldorfer Friedhof (Gruppe 2, Nummer G8) bestattet.

Im Helmut-Qualtinger-Hof, in dem neben dem Namensgeber auch Karl Grell gewohnt hatte, findet sich an der Ecke Daringergasse 10 / Traklgasse 12–16 ein Gedenkstein für Karl Grell.

Die Grellgasse im Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf wurde gemäß Beschluss des Wiener Gemeinderatsausschusses für Kultur und Wissenschaft vom 1. März 2011 nach Karl Grell benannt.

Grell war verheiratet, Tochter Renate Grell-Sturm (* 1953) ist Pianistin.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Karl Grell: Ein Leben voll Musik. Belvedere Musik Edition, 1985. DNB 891278281
  • Otto Fritz (Herausgeber): Karl Grell – Mein Lebenslied: Erinnerungen, Erlebnisse, Episoden in vier Sätzen, einer Introduktion und einer Coda. Edition Steinbauer, 2005. ISBN 3-902494-08-5
Commons: Karl Grell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Musiklexikon - Familie Grell. Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  2. Biographie auf karlgrell.com (Memento vom 16. März 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  3. China Tango - Komponist: Karl Grell (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive). Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  4. Karl Grell in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  5. Neue Straßennamen - Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft, Sitzung vom 1. März 2011 (Memento vom 27. März 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  6. Festliche Namensgebung – Grellgasse eine Dankeschön an die Legende der Unterhaltungsmusik (Memento vom 14. Dezember 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  7. Karl Grell: Mein Lebenslied (Memento vom 15. Februar 2015 im Internet Archive). Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  8. 1 2 Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  9. Österreichischer Komponistenbund - Präsidenten und Ehrenmitglieder. Abgerufen am 14. Dezember 2014.
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