Friedrich Karl Köhl oder Carl Köhl (* 22. Dezember 1846 in Würzburg; † 4. März 1926 ebenda) war Seifenfabrikant, Buchdrucker und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Karl Köhl besuchte die Volks- und Gewerbeschule in Würzburg und absolvierte eine Seifensiederlehre. Zwischen 1869 und 1881 war er Besitzer der väterlichen Seifenfabrik in Würzburg, die er 1883 verkaufte. Er übernahm den Verlag und die 1834 begründete Zeitung Würzburger Journal und errichtete eine Buchdruckerei. Er stellte das Erscheinen der zuletzt Würzburger Tageblatt genannten (demokratischen) Zeitung 1915 ein und war danach Rentner in Würzburg.
Von 1878 bis 1896 war er Mitglied des Gemeindekollegiums und 1911 Magistratsmitglied in Würzburg. Zwischen 1893 und 1899 war er Mitglied im Landrat von Unterfranken. Von 1899 bis 1918 war er Mitglied der Bayerischen Kammer der Abgeordneten und 1918/1919 des Provisorischen Nationalrats für die Liberale Vereinigung. Zudem besaß er von 1881 bis 1884 für die Deutsche Volkspartei ein Mandat im Deutschen Reichstag für den Wahlkreis Unterfranken 6 (Würzburg).
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Ein gefährliches Buch. In: Fränkischer Kurier Nürnberg. 28. Februar 1919, Nr. 105, und 8. März 1919, Nr. 108.
- Fränkische Hochverräter. Bürgermeister Behr, Universitätsprofessor Schönlein. Deutscher Verlag, Würzburg 1922.
Weblinks
- Karl Köhl in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
- Köhl, Friedrich Karl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Karl Koehl. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Nachlass Bundesarchiv N 2144
Einzelnachweise
- ↑ Harm-Hinrich Brandt: Würzburger Kommunalpolitik 1869–1918. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1266, Anm. 335.
- ↑ Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band 1, Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1967, S. 91 (Bibrastraße).
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 213.