Karl Julius Emil Ludwig, auch Carl Ludwig (* 18. Januar 1839 in Römhild, Herzogtum Sachsen-Meiningen; † 17. September 1901 in Berlin), war ein deutscher Landschaftsmaler der Münchner Schule.
Leben
Ludwig, Bruder der Malerin Auguste Ludwig und der Schriftstellerin Julie Ludwig (1832–1894), Cousin des Schriftstellers Otto Ludwig, begann in Nürnberg und München mit der Bildhauerkunst. 1857 wechselte er zur Malerei. Am 18. November 1862 wurde er Student der Akademie der Bildenden Künste München. Dort war Carl Theodor von Piloty einer seiner Lehrer.
Wiederholt unternahm Ludwig Studienreisen, die in die oberbayerischen Alpen, in den Böhmerwald und nach Oberitalien führten. 1868 siedelte er nach Düsseldorf über, wo er Mitglied des Künstlervereins Malkasten und die finnische Landschaftsmalerin Fanny Churberg seine Privatschülerin war. 1877 erhielt er von der Kunstschule Stuttgart einen Ruf als Professor für Landschaftsmalerei (Nachfolge Heinrich Funk). Dort war unter anderem Bernhard Buttersack sein Schüler.
1880 legte er sein Lehramt nieder und zog nach Berlin, wo er seit 1884 ordentliches Mitglied der Akademie war. 1891 ernannt ihn die Münchner Akademie zum Ehrenmitglied. Bei der Wiener Weltausstellung 1873 erhielt er eine Medaille, eine kleine goldene Medaille auf der Berliner Akademie-Ausstellung 1883, ebenfalls eine Medaille auf der II. Münchner Jubiläums-Ausstellung 1888 und auf der II. internationalen Berliner Kunstausstellung 1891.
Karl Ludwig starb 1901 im Alter von 62 Jahren in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof in Schöneberg bei Berlin. Das Grab ist nicht erhalten.
Werke (Auswahl)
- Deutsche Landschaft (Herbstliche Mittelgebirgslandschaft mit Wald und Heide), Kunstmuseum Düsseldorf
- Aus dem Teutoburger Walde
- Auf dem Hohen Fraßen
- Wolkenverhangene Hochgebirgslandschaft
- Winter im Lütschinentale
- Herbstabend im Eisacktal in Südtirol
Literatur
- Ludwig, Karl. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 343 (retrobibliothek.de).
- Ludwig, Karl. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 903–904 (Textarchiv – Internet Archive).
- Georg Nordensvan: Ludwig, Karl. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 16: Lee–Luvua. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1912, Sp. 1270 (schwedisch, runeberg.org).
- A. Holck: Ludwig, Karl. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 16: Ludolf–Miel. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1924, S. 16 (dänisch, runeberg.org).
- Ludwig, Carl Julius Emil. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 443–444.
- Thomas Maier, Bernd Müllerschön: Die Schwäbische Malerei um 1900. Die Stuttgarter Kunstschule / Akademie, Professoren und Maler, Geschichte – Geschichten – Lebensbilder. Verlag Maier & Co., Stuttgart 2000, ISBN 978-3-9352-5200-3, S. 65–66.
Weblinks
- Carl Julius Emil Ludwig, Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
- Karl (Carl Julius Emil) Ludwig sammlung.pinakothek.de
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ludwig, Matrikelbucheintrag im Portal matrikel.adbk.de
- ↑ Bestandsliste (Memento des vom 12. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite im Portal malkasten.org, abgerufen am 18. September 2016.
- ↑ Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Edition Cantz, Stuttgart 1988 (= Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Eine Selbstdarstellung. Edition Cantz, Stuttgart 1988), o. P. [5]
- ↑ Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 754.
- ↑ Walter Bombe: Die Neuerwerbungen der Düsseldorfer Galerie. In: Kunst für alle. Heft 11/12, 1. März 1915, S. 206 (digi.ub.uni-heidelberg.de).