Karl Moeser (* 2. September 1837 in Staab, Böhmen; † 18. Juni 1888 in Meran) war ein österreichischer Architekt. Seine Gebäude prägen das Gesicht der Stadt Meran bis heute und stehen teilweise unter Denkmal- oder Ensembleschutz.

Leben

Nach Besuch des Benediktinergymnasiums in Meran studierte Moeser zunächst Rechtswissenschaften in Wien. Kurz darauf wechselte er ans k.u.k Polytechnikum und studierte Architektur, gleichzeitig an der Wiener Kunstakademie. Während seiner Wiener Zeit war er auch Eleve an der Dombauhütte des Stephansdoms. Schon während seines Studiums baute er für seinen Vater das Deutsche Haus in Meran.

Moeser plante um die 100 Gebäude und größere Umbauten in Meran.

Die Baumeister Cölestin Recla und Tobias Brenner arbeiteten zunächst in Moesers Auftrag, später planten sie eigene Gebäude.

Karl Moesers gleichnamiger Sohn war Staatsarchivdirektor in Innsbruck.

Gebäude (Auswahl)

BildNameErbautAdresseSonstiges
Deutsches Haus1862/63Steinachplatz 16Bereits während des Studiums baute Moeser das Haus für seinen Vater. Hier befand sich auch der Firmensitz der Baufirma Karl Moeser.
Villa Rathgeb1868Steinachplatz 8Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Moserhaus1868Freiheitsstraße 126Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Villa Erkerhaus1868Vergilstraße 11Unter Ensembleschutz
Villa Wieser1869Goethestraße 6
Villa Schillerhofvor 1870Cavourstraße 97–99
Villa Fannyum 1870Winterpromenade 2–4Bauherr war Viktor Weber von Webenau. Die Villa ist nach dessen Schwiegermutter, Fanny Elßler, benannt.:288Als Bertha (Wilhelmine Emilie) Blauert, gegen Ende 1891 verlobte sie sich mit Behrens, im März 1891 als Gast nach Meran kam, bezog sie in der „Villa Fanny“ Quartier. Ferdinand Behrens, der Stadtportraitist Merans, verlegte sein Atelier im Oktober 1900 von der „Villa Waltershof“ in die angemietete „Villa Fanny“.
Villa Gufler1875Passerpromenade 88–90

Unter Ensembleschutz

Villa Karl’s Ruhe
Villa Oberkofler
1876Petrarcastraße 1

Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Ansitz Maur1876Cavourstraße 46Umbau eines bestehenden Hofes

Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Villa Lindenburg1876Grabmayrstraße 9Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts. Bauherr war Hugo von Goldegg.
Villa Lugeck1877 Magnus-Ortwein-Straße 1–3

Unter Ensembleschutz

Ehemalige Knabenschule1877 Galileistraße 33
Baumgartnerhaus1877 Sparkassenstraße 19–22
Passerschlößl1878Zenobergstraße 5Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Villa Johannes1883St.-Georgen-Straße 22–24Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Haus Kleißl1883Freiheitsstraße 168Bauherr Konditormeister Johann Kleißl.
Villa Schenk1885Freiheitsstraße 137Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Villa Bruckmüller1885Carduccistraße 22–26Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Filipinum1885Parinistraße 2Heute Hotel
Villa Bregenz1886Ruprechtstraße 1–3
Praderhof1886Ifinger Straße 6Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Villa Saxonia
Villa Thornton
1886Winkelweg 20–24Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Villa Moeser1886Freiheitsstraße 192Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Villa Dr. Kuhn1887Ortensteingasse 1
Villa Stoddard1887Grabmayrstraße 11–13Alterswohnsitz von John L. Stoddard

Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Mädchenschule1887Cavourstraße 1–3Als Mädchenschule erbaut, heute Sitz des Centro per la cultura
Kunstmühle Pobitzer 1885 Sparkassenstrasse Das Gebäude wurde 1975 abgerissen

Literatur

  • Häuserplan des Kurortes Meran: Verzeichnis der Straßen, Plätze und Promenaden, Villen, Häuser und Gehöfte im Kurbezirke Meran. Meran: Pötzelberger 1922.
  • Anna Pixner Pertoll: Meraner Villenbau um die Jahrhundertwende. Innsbruck 1990. (Dissertation)
  • Anna Pixner Pertoll: Ins Licht gebaut. Die Meraner Villen, ihre Gärten und die Entwicklung der Stadt (1860–1920). Edition Raetia, Bozen 2009, ISBN 978-88-7283-355-1.
  • Walter Gadner, Magdalena Schmidt: Auf gerader Linie. Städtebau und Architektur in Meran 1860–1960. Edition Raetia, Bozen 2017, ISBN 978-88-7283-574-6
Commons: Karl Moeser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Attlmayr: Moeser Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 340.
  2. Zum 100. Geburtstag, in: Dolomiten vom 20. September 1937 Digitalisat der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“
  3. Franz Huter: Hofrat Dr. Karl Moeser, in: Der Schlern 19, 1938, 1. und 2. Heft, S. 13 f. (online)
  4. Adressbuch des Kurortes Meran 1884 S. 41
  5. Ensemble 21 Vergilstraße 21.06 (PDF).
  6. Anna Pixner Pertoll: Ins Licht gebaut. Die Meraner Villen, ihre Gärten und die Entwicklung der Stadt (1869–1920). Bozen 2009, ISBN 978-88-7283-355-1
  7. Ensemble 12 19.Jh. 12.04 (PDF).
  8. Gadner, Schmidt S. 117.
  9. Ensemble 15 Maiastraße 15.05 (PDF).
  10. Gadner, Schmidt S. 117.
  11. Gadner, Schmidt S. 112.
  12. Ensemble 16 Grabmayrstraße/St.-Katharina-Straße 16.02 (PDF).
  13. Heimatschutzverein Meran - Fotogalerie Abriss. Abgerufen am 30. November 2020.
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