Karl Reinecke (auch: Carl Reinecke sowie Ernst Carl Friedrich Reinecke, vollständiger Name auch Karl Ernst Friedrich Reinecke und Carl Ernst Friedrich Reinecke; * 1. September 1797 in der Aegidien Gartengemeinde vor Hannover; † 1877) war ein deutscher Pastor, Königlich Hannoverscher Garnisonprediger, Rektor der Garnisonschule in Hannover und Feldpropst.
Leben
Ernst Carl Friedrich Reinecke wurde 1797 im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg geboren.
Reineckes berufliche Laufbahn begann in der späteren Residenzstadt des Königreichs Hannover, als er 1822 als Collaborateur in der damaligen Garnisonkirche tätig wurde. 1828 erhielt er die Stellung des Pastors an der St.-Nicolai-Kirche in Bothfeld, kehrte aber schon im Folgejahr nach Hannover zurück, um – wiederum an der Garnisonkirche – nun als Erster Pastor der Kirchengemeinde im Gebäude an der Schmiedestraße Ecke Knochenhauerstraße zu wirken, dem späteren Platz Am Marstall. Ebenfalls 1829 übernahm Reinecke zudem die Leitung der für die größte und bedeutendste Garnison des Königreichs eingerichtete Garnisonschule in Hannover als deren Rektor.
1859 wurde Carl Reinecke mit dem Ritterkreuz des Guelphen-Ordens ausgezeichnet. Im Folgejahr 1860 wurde ihm der Titel eines Garnisonpredigers verliehen. 1862 wurde er schließlich zum Feldpropst der Hannoverschen Armee ernannt.
Carl Reinecke trat 1867 im Alter von 70 Lebensjahren als Geistlicher zwar in den Ruhestand, war jedoch der Redner bei der Einweihung des hannoverschen Ehrenmals in Langensalza im Jahr 1868.
Schriften (Auswahl)
- 1868: Predigt zur Einweihung des hannoverschen Denkmals in Langensalza, Nachdruck
Archivalien
Archivalien von und über Ernst Carl Friedrich Reinecke finden sich beispielsweise
- als „[...] bedeutende Erinnerungsstücke aus seiner Garnisonkirche am Marstall“, die in den Anfängen des Historischen Museums Hannover übernommen wurden und in Teilen noch heute erhalten sind
Literatur
- Wilhelm Kobbe: Lebens-Erinnerungen. Aus dem Tagebuche eines Mitgliedes der vormaligen Königlich Hannoverschen Landgendarmerie / mitgetheilt von Wilh[elm] Kobbe, 56 Seiten in Frakturschrift, Hannover: Lüdemann, 1885, passim
- Neudruck, 3. Auflage, Hunteburg: Heimatverein Hunteburg, 1997
- Hans Funke: Die Garnisonprediger in Hannover bis 1866. In: Norddeutsche Familienkunde in Verbindung mit der Zeitschrift für niederdeutsche Familienkunde, Heft 1, 1988, S. 262–274 (zugleich Norddeutsche Familienkunde, Bd. 14 (1987); Bd. 14 = Jahrgang 37, Heft 1 von Januar–März 1988)
- Werner Trolp: Pastor Reinecke (1797–1877), in ders.: Die Militärseelsorge in der hannoverschen Armee. Betreuung innerhalb der allgemeinen Strukturen der Kirche unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Armee (= Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens, Bd. 45), zugleich Dissertation 2012 an der Universität Hannover, Göttingen: V & R Unipress, 2012, ISBN 978-3-8471-0067-6 und ISBN 3-8471-0067-X; S. 72–76
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Florian Grumblies (Red).: Feldpropst Karl Reinecke (1797–1877) auf der Seite hannover-historisch.de, hrsg. vom Historischen Verein für Niedersachsen, [ohne Datum, 2016?], zuletzt abgerufen am 19. April 2017
- 1 2 3 4 5 6 Franz Rudolf Zankl: Pastor Ernst Carl Friedrich Reinecke mit seiner Familie. Ölbild. Um 1835, in ders. (Hrsg.): Hannover Archiv, Blatt P 11
- ↑ Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Hermann Wilhelm Bödeker: Von der Garnisongemeine, in ders.: Die Reformation der Altstadt Hannover im Jahr 1533. Eine Vorbereitungsschrift auf die dritte Gedächtnisfeier des Übertritts unserer Stadt zu der protestantischen Kirche. Nebst Verzeichnis der hier angestellt gewesenen evangelischen Kirchendiener ..., Hannover: Hahnsche Hofbuchhandlung, 1833; S. 26f.; Digitalisat über Google-Bücher