Karol Kmeťko (* 12. Dezember 1875 in Veľké Držkovce, Komitat Trentschin, Königreich Ungarn; † 22. Dezember 1948) war ein slowakischer römisch-katholischer Bischof.
Leben
Am 2. Juli 1899 wurde Kmet’ko in Nitra zum Priester für das Bistum Nitra geweiht.
Von 1918 bis 1920 war er Mitglied der Revolutionären Nationalversammlung. 1920 wurde er Mitglied der Nationalversammlung für Hlinkas Slowakische Volkspartei. Nach seinem Amtsantritt als Bischof gab er die Mitgliedschaft auf.
Nach dem Zerfall von Österreich-Ungarn und der Gründung der Tschechoslowakischen Republik musste die Bischofsfrage in der Slowakei dringend gelöst werden. Der Bischof von Nitra, Vilmos Batthyány, und der Bischof von Banská Bystrica, Wolfgang Radnai, wurden aus dem Gebiet der Tschechoslowakei ausgewiesen. Der Bischof von Rožňava, Ľudovít Balás, starb am 18. September 1920 in Rožňava. Die Regierung erwog, dass der Bischofs von Košice, Augustín Fischer-Cobrie, aus dem Amt entfernt werden sollte. Der größte Teil des Erzbistums Esztergom war Teil der Tschechoslowakei und Erzbischof János Csernoch blieb in Esztergom, Ungarn.
Am 16. Dezember 1920 nahm Papst Benedikt XV. den Rücktritt von Vilmos Batthyány an und ernannte Kmet’ko zum Bischof von Nitra. Am gleichen Tag wurde auch Marián Bláha zum Bischof von Banská Bystrica und Ján Vojtaššák zum Bischof von Spiš. Gemeinsam mit den beiden weihte Clemente Micara, Apostolischer Nuntius in der Tschechoslowakei, Kmet’ko am 13. Februar 1921 in Nitra zum Bischof. Mitkonsekratoren waren Karel Boromejský Kašpar, Weihbischof in Hradec Králové, und Anton Podlaha, Weihbischof in Prag.
Vor den Deportationen von Juden aus der Slowakei 1942 konfrontierte Kmeťko den slowakischen Staatspräsidenten Jozef Tiso mit zuverlässigen Berichten über die Ermordung von Juden in der Ukraine.
Am 22. Dezember 1948 verlieh Papst Pius XII. ihm den persönlichen Titel eines Erzbischof.
Weblinks
- Eintrag zu Karol Kmeťko auf catholic-hierarchy.org
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zu Archbishop Karel Kmetko auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 21. Januar 2015.
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ James Mace Ward: Priest, Politician, Collaborator: Jozef Tiso and the Making of Fascist Slovakia. Cornell University Press, 2013, ISBN 978-0-8014-6812-4, S. 232.
- ↑ Geoffrey P. Megargee, United States Holocaust Memorial Museum: The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos, 1933–1945, vol. III, vol. III: Camps and Ghettos under European Regimes Aligned with Nazi Germany. Indiana University Press, Bloomington 2018, ISBN 978-0-253-02386-5, S. 847.