Karpa
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Karpa
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Pisz
Geographische Lage: 53° 29′ N, 21° 33′ O
Einwohner: 180 (2011)
Postleitzahl: 12-220
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Pisz/DK 58/DK 63Wiartel MałyTurośl ↔ Zalas–Łyse/DW 645
Rozogi/DK 53/DK 59Kwiatuszki WielkieCiesinaHejdyk → Karpa
RozogiSpaliny WielkieSpaliny Małe → Karpa
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Karpa [ˈkarpa] (deutsch Karpa, 1938–1945 Karpen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg gehört).

Geographische Lage

Karpa liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 23 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg). Nur ein Kilometer südlich des Dorfes war bis 1939 die deutsch-polnische Staatsgrenze, die heute noch von der Grenze zwischen der Woiwodschaft Ermland-Masuren und der Woiwodschaft Masowien markiert wird.

Geschichte

Im Jahre 1701 wurde das Dorf Karpa als Schatullsiedlung gegründet. Zwischen 1874 und 1945 war der Ort in den Amtsbezirk Turoscheln (polnisch Turośl) eingegliedert. Er wurde 1938 in „Amtsbezirk Mittenheide“ umbenannt und gehörte bis 1945 zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.

363 Einwohner waren im Jahr 1910 in Karpa registriert, 1933 waren es bereits 377.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Karpa gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Karpa stimmten 200 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.

Am 3. Juni 1938 wurde Karpa aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Karpen“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf 378.

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seitdem die polnische Namensform „Karpa“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Die Zahl der Einwohner belief sich im Jahre 2011 auf 180.

Religionen

Karpa war bis 1945 in die evangelische Kirche Turoscheln (1938–1945: Mittenheide, polnisch: Turośl) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Johannisburg im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Karpa katholischerseits zur Pfarrkirche Turośl im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Im Jahre 1840 wurde Karpa Schulort.

Verkehr

Karpa liegt an einer Nebenstraße, die die Kreisstadt Pisz mit Turośl (Turoscheln, 1938–1945 Mittenheide) verbindet und weiter bis nach Łyse in der Woiwodschaft Masowien führt. Eine Nebenstraße von Rozogi (Friedrichshof) über Ciesina (Erdmannen) und Hejdyk (Heydik, 1938–1945 Heidig) kommend endet in Karpa, ebenso ein Landweg von Rozogi über Spaliny Wielkie (Groß Spalienen, 1938–1945 Neuwiesen) und Spaliny Małe (Klein Spalienen, 1938–1945 Spallingen).

Commons: Karpa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 422
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Karpen
  3. 1 2 3 Karpa - Karpen bei Familienforschung Sczuka
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Turoscheln/Mittenheide
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  6. 1 2 Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 74
  8. Sołtysi w Gminie Pisz
  9. Karpa bei Polska w liczbach
  10. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 492
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