Katharina Gaenssler (* 1974 in München) ist eine deutsche bildende Künstlerin.

Leben

Katharina Gaenssler ist die Tochter des Münchner Architekten und Professoren Michael Gaenssler. Nach einer Ausbildung zur Silberschmiedin an der Berufsfachschule Neugablonz von 1993 bis 1997 studierte Gaenssler von 1999 bis 2005 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Otto Künzli, Albert Hien und Hermann Pitz. Studien- und Stipendiatenreisen ermöglichten ihr Aufenthalte in Genua, Wien und den USA.

Gaenssler war als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig tätig und 2013/2014 als Gastprofessorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und 2022/2023 Vertretungsprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 2017 ist sie Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Sie lebt und arbeitet in München.

Werk

Gaenssler ist vor allem als Fotografin tätig und verwendet für ihre großformatigen Werke meist die Technik der Fotocollage. Für ihre Wandcollagen fotografiert sie Räume mit einer auf einem Stativ montierten Kamera wie in einem Raster von oben nach unten und von links nach rechts. Die tausende von Einzelbildern werden am Ausstellungsort wieder zu einer Komplettansicht des abgebildeten Raumes zusammengesetzt. Erstmals 2012 ließ sie ihre Einzelfotos nicht auf Papier drucken um sie später zusammenzuleimen, sondern verwandte sie als Vorlage für einen Wandteppich. Bei ihrem Werk „Gobelin Sixtina, 2012“ in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden handelt es sich um eine Tapisserie in den Maßen 680 × 925 cm, der im belgischen Flandern in einer Gobelin-Manufaktur in traditioneller Technik aus Wolle, Baumwolle, Seide und synthetischem Garn gewebt wurde. Er ersetzt für drei Monate die Sixtinische Madonna, bildet aber nicht nur das Gemälde, sondern auch die angrenzenden Bilder und Raumfluchten ab. Die Vorlage für den Gobelin entstand aus über 5750 Fotos von Gaenssler.

Ausstellungen und Vorträge

Auszeichnungen und Preise

Stipendien

Publikationen

  • Sixtina MMXII. Michael Hering, Bernhard Maaz (Hrsg.), Edition Minerva, Neu-Isenburg 2012, ISBN 978-3-943964-00-4.
  • Points of view = Orte der Fotografie. Mit Thomas Lange, Torsten Scheid (Hrsg.), Verlag Kehrer, Heidelberg, Berlin 2012, ISBN 978-3-86828-351-8.
  • Katharina Gaenssler – Bestandsaufnahme. Jutta Mannes (Hrsg.), Neue Galerie Dachau, Dachau 2010, ISBN 978-3-930941-67-4.
  • Ephemer. Mit Hans-Michael Koetzle, Markus Stempl, Wolfgang Jean Stock, Salon Verlag, Köln 2010, ISBN 978-3-89770-378-0.
  • Katharina Gaenssler – Geschichtet, Junge Kunst im Diözesanmuseum Freising, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2404-6.
  • Katharina Gaenssler – Archiv, Salon Verlag, Köln 2007, ISBN 3897702843.
  • Wand 2007, Kulturreferat München, 2007

Einzelnachweise

  1. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig: Katharina Gaenssler
  2. Katharina Gaenssler - "Turmzimmer" | Kalender | Monopol - Magazin für… 29. Juni 2014, archiviert vom Original am 29. Juni 2014; abgerufen am 11. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Michael Diers: Platzhalter. Vom Kultbild zum Bildkult und wieder zurück. Raffaels Sixtinische Madonna und ihre Neufassung durch Katharina Gaenssler In: Lerchenfeld. Newsletter der Hochschule für bildende Künste Hamburg. April 2013, Nr. 19, S. 9–11
  4. Staatliche Kunstsammlungen Dresden Blog: Gobelin Sixtina, 2012, vom 11. Juli 2012
  5. Ocean of Images: New Photography 2015 | MoMA. Abgerufen am 11. November 2020 (englisch).
  6. Museum Folkwang: (Mis)Understanding Photography. Werke und Manifeste
  7. Barbara Gross Galerie. Abgerufen am 11. November 2020.
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