Katharina von Gemmingen (* vor 1467; † 19. Februar 1517), verheiratete von Dalberg, war eine deutsche Adlige und mit Friedrich VI. von Dalberg († 1506) verheiratet. Das Grabmal des Paares zählt zu den bedeutenden Grabdenkmälern der Katharinenkirche in Oppenheim.

Leben

Katharina war die Tochter des Dieter von Gemmingen († 1467) und der Anna von Venningen. Ihre Großeltern waren väterlicherseits der kurpfälzische Marschall Hans der Reiche von Gemmingen († 1490) und Katharina Landschad von Steinach, mütterlicherseits der pfälzische Hofmeister Dietrich von Venningen († 1454) und Margaretha von Handschuhsheim. Ihr Gatte, Friedrich VI. von Dalberg, war Bürgermeister von Oppenheim.

Katharina verfügte über ein großes Vermögen und lieh 1510 dem Bischof von Speyer 1000 Gulden.

Sie starb am Donnerstag nach St. Valentin 1517 (19. Februar 1517) und wurde wie ihr Gemahl in der Katharinenkirche in Oppenheim begraben, wo sich neben dem Grabmal des Paares zahlreiche weitere Grabdenkmäler der Kämmerer von Worms und der Familie von Dalberg erhalten haben. Das steinerne Grabmal zeigt die Eheleute als halbplastische Figuren mit ihren Wappen über den Köpfen und Tieren zu ihren Füßen. Kunsthistoriker gehen davon aus, dass das Grabmal des Paares noch zu Lebzeiten Friedrichs entstanden ist, da es der Bildtradition der Gotik verhaftet ist und nur Anklänge an die Renaissance zeigt, die zum Zeitpunkt von Katharinas Tod in der Umgebung schon vielfach auftritt.

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Friedrich Battenberg: Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165–1843 Band 14/3: Corrigenda, Indices und Stammtafeln (v. Dalberg und Ulner von Dieburg) = Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 14/3. Darmstadt 1987. ISBN 3-88443-238-9
  • Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Familien-Chronik der Freiherren von Gemmingen, Mingolsheim 1895.
  • Walther Möller: Die Grabdenkmäler der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg in der Katharinenkirche zu Oppenheim. In: Volk und Scholle 11, 1933, S. 189–191.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Bd. 9: Familien vom Mittel- und Oberrhein und aus Burgund. Marburg 1986. Ohne ISBN, Tafel 56.
  • Friedrich Weber: Die Grabdenkmäler der Katharinenkirche zu Oppenheim, Oppenheim 1985.
  • Friedrich Weber: St. Katharinen zu Oppenheim. Ein kleiner Führer zu Fenstern, Grabdenkmälern und Orgel. Alzey 1990.

Anmerkungen

  1. Schwennicke, Taf. 56, dagegen: 19. Februar 1507.

Einzelnachweise

  1. Bollinger, S. 38; Battenberg: Repertorien 14/3, Taf. V.
  2. Stocker 1895, S. 52f.
  3. Stocker 1895, S. 52f.
  4. Paul Kautzsch: Die Werkstatt und Schule des Bildhauers Hans Backoffen in Mainz (Diss.), Halle a.d.S. 1909, S. 4.
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