Kate Noelle „Katie“ Holmes (* 18. Dezember 1978 in Toledo, Ohio) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin und -produzentin. Bekannt wurde sie in ihrer erst zweiten Fernsehrolle als Joey Potter in der Fernsehserie Dawson’s Creek. Sie spielte unter anderem in den Kinofilmen Tötet Mrs. Tingle!, Nicht auflegen! und Batman Begins, außerdem 2008 in Arthur Millers Stück All My Sons am Broadway.

Leben und Karriere

Holmes wurde katholisch getauft. Sie ist die jüngste Tochter von Kathleen A. und Martin Joseph Holmes und hat vier Geschwister (drei Schwestern und einen Bruder). Ihr Vater ist ein auf Scheidungen spezialisierter Anwalt. Sie wuchs in einem Stadtteil von Lucas County in Ohio auf. Ihre Geschwister sind Tamera (* 1968), Holly Ann (* 1970), Martin (* 1970) und Nancy Kay (* 1975). Sie besuchte, wie ihre Mutter, die Mädchenschule Notre Dame Academy in Toledo, Ohio. Im St. John’s Jesuit, einer benachbarten Jungenschule, trat sie in verschiedenen Musicals auf, unter anderem als Kellnerin in Hello, Dolly! und als Lola in Damn Yankees.

Mit 14 Jahren erhielt Holmes Unterricht in einer Modelschule in Toledo. Die Leiterin der Modelschule, Margaret O’Brien, meldete sie 1996 zu einem Talentwettbewerb an, der sie nach New York City führte. Im Rahmen des Wettbewerbs wurde ein Talentsucher auf Katie Holmes aufmerksam, der sie zum Vorsprechen nach Los Angeles einlud. In Los Angeles erhielt sie die kleine Rolle der Libbets Casey in dem 1997 in Cannes ausgezeichneten Film Der Eissturm (Originaltitel: The Ice Storm) neben Sigourney Weaver, Tobey Maguire, Elijah Wood und Christina Ricci. Danach lehnte sie die Titelrolle der Buffy Summers in Buffy – Im Bann der Dämonen ab, um die Highschool zu beenden, sandte aber später ein Heimvideo als Bewerbung für die Rolle der Joey Potter in Dawson’s Creek ein. Der Produzent der Serie, Paul Stupin, sagte später, als er das Video sah, wusste er, dass Katie Holmes Joey Potter sei. In der Serie, die zwischen 1998 und 2003 produziert wurde, erhielt Holmes diese Rolle, die ihr den Durchbruch und internationale Anerkennung brachte.

2008 brachte Holmes als Designerin zusammen mit Jeanne Yang ihre erste Modelinie Holmes & Yang heraus.

Filmkarriere

Ihre erste Hauptrolle hatte Holmes in dem Film Tötet Mrs. Tingle! (1998), einem Thriller des Scream-Autors Kevin Williamson über drei Jugendliche, die von ihrer Lehrerin ungerecht behandelt werden. Als sie sie zur Rede stellen wollen, eskaliert die Situation. Holmes erhielt für diese Rolle einen MTV Movie Award als beste Newcomerin. Ihre eigene Meinung zu dem Film war allerdings: „Einfach furchtbar.“ 1999 spielte sie in Doug Limans Film Go eine desillusionierte Supermarktangestellte. Go ist ein Episodenfilm, der eine Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das verbindende Element ist ein Drogendeal, der harmlos beginnt, durch das Mitwirken von Undercovercops, verschiedenen Gangstern und die Unerfahrenheit der beteiligten Hauptfiguren jedoch außer Kontrolle gerät.

In Die WonderBoys (2000) nach dem gleichnamigen Roman von Michael Chabon hatte Holmes nur eine kleine Rolle (sechseinhalb Minuten war sie im Film zu sehen). Sie spielte eine talentierte Studentin, die ihrem Professor Grady Tripp (Michael Douglas) nachstellt. In dem Film The Gift – Die dunkle Gabe (2000) spielte sie das genaue Gegenteil von Joey Potter aus Dawson’s Creek, ein reiches Mädchen, das mit jedem ins Bett steigt – angefangen von einem Frauen schlagenden Soziopathen (Keanu Reeves) über einen Staatsanwalt (Gary Cole) bis hin zu ihrem späteren Mörder (Greg Kinnear). Regie führte Sam Raimi, die Hauptdarstellerin war Cate Blanchett. In Abandon (2002), geschrieben vom Oscargewinner Stephen Gaghan, war Holmes eine mörderische Collegestudentin namens Katie. Dieser Film kam in Deutschland nicht ins Kino, er lief ausschließlich bei Premiere.

In Nicht auflegen! spielte Holmes 2002 die Geliebte eines windigen Geschäftsmannes, gespielt von Colin Farrell, und in The Singing Detective 2003 neben Robert Downey Jr. und Mel Gibson eine Krankenschwester. Ihre nächste Hauptrolle hatte sie in Pieces of April – Ein Tag mit April Burns (2003), in dem sie als Punkmädchen zu sehen war, das zu Thanksgiving Besuch von ihrer biederen Familie bekommt. In First Daughter – Date mit Hindernissen (2004) war sie die Tochter des Präsidenten (weitere Hauptdarsteller: Michael Keaton als ihr Vater und Marc Blucas als ihr Leibwächter und Verehrer).

2005 spielte sie in Batman Begins die junge Staatsanwältin Rachel Dawes, die mit Bruce Wayne bereits seit ihrer Kindheit eng befreundet ist. Für diese Rolle war sie für den Saturn Award als beste Nebendarstellerin, zugleich aber auch als schlechteste Nebendarstellerin für eine Goldene Himbeere nominiert. In der Fortsetzung The Dark Knight trat sie nicht mehr auf, stattdessen übernahm Maggie Gyllenhaal die Rolle. 2006 spielte sie in der Filmversion von Christopher Buckleys Satire Thank You for Smoking eine Reporterin, die einen Tabaklobbyisten (gespielt von Aaron Eckhart) verführt, um ihre eigene Karriere voranzutreiben.

2011 spielte sie in dem Fernsehmehrteiler Die Kennedys die Präsidentengattin Jackie Kennedy. Die Sendung war in den USA umstritten, die Ausstrahlung wurde von mehreren Sendern abgelehnt. Dennoch gewann die Reihe vier Emmys, Holmes erhielt Kritikerlob für ihre Schauspielleistung.

Von November 2012 bis Januar 2013 übernahm Holmes am Broadway in Theresa Rebecks Stück Dead Accountants eine Hauptrolle. Das Stück erhielt gemischte bis schlechte Kritiken und wurde nach weniger als zwei Monaten wieder abgesetzt.

Ihr Regiedebüt All We Had (2016) feierte beim Tribeca Film Festival Premiere. Das Filmdrama, in dem sie die Hauptrolle der Rita Carmichael spielte, produzierte sie auch selbst.

Persönliches

Holmes verlobte sich Anfang 2004 mit ihrem langjährigen Freund Chris Klein, von dem sie sich allerdings im folgenden Jahr trennte.

Einige Wochen später, im April 2005, begann sie eine Beziehung mit dem 16 Jahre älteren Schauspieler Tom Cruise. Im Juni 2005, zwei Monate nachdem sich die beiden kennengelernt hatten, machte Cruise ihr einen Heiratsantrag. Zu Beginn der Beziehung wurde vielfach darüber spekuliert, ob die Beziehung nur für Promotionszwecke inszeniert worden sei.

Später wurde Holmes dafür kritisiert, dass sie den Glauben ihres Verlobten und späteren Ehemanns annahm, der bekennender Scientologe ist. Am 18. April 2006 wurde in Los Angeles ihre gemeinsame Tochter geboren. Ihre Hochzeit fand am 18. November 2006 im italienischen Bracciano im Castello Orsini-Odescalchi statt. Die Eheschließung wurde nach einem Scientology-Ritus abgehalten.

Im Juni 2012 beantragte Holmes die Scheidung und das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Nach Auskunft von Holmes‘ Anwalt Jonathan Wolfe einigten sich beide im Juli 2012 auf eine Scheidung und Cruises Kontakt zur gemeinsamen Tochter. Die Trennung des Hollywood-Paars wurde von großem Interesse und Spekulationen in den Medien begleitet.

Indizien sprechen dafür, dass sich Holmes inzwischen wieder zur römisch-katholischen Kirche bekennt.

Im Jahr 2017 wurde öffentlich, dass Holmes mit dem Schauspieler Jamie Foxx liiert ist. Erste Gerüchte hierüber waren bereits 2013 zu hören gewesen, wurden jedoch dementiert, vermutlich weil eine Klausel im Scheidungsvertrag eine öffentliche Beziehung für fünf Jahre verboten hatte. Im August 2019 wurde ihre Trennung bekannt.

Filmografie (Auswahl)

Musikvideos

  • 1998: The Flys: Got You (Where I Want You)
  • 1999: Eve 6: Tongue Tied

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2005: Nummer 38 der „50 Sexiest Stars of All Time“ gemäß TV Guide.
  • 2011: Women in Film Max Mara Face of the Future Award.

Goldene Himbeere

Commons: Katie Holmes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katie Holmes - Awards. In: IMDb. Abgerufen am 19. Juni 2020.
  2. Jason Guerrasio 06 Dez 2016: Why Katie Holmes says she walked away from the Batman movies and has no regrets. 6. Dezember 2016, abgerufen am 19. März 2021 (deutsch).
  3. Alexander Krei: Ab Ende Juli: Arte zeigt Miniserie „The Kennedys“. In: DWDL.de. 1. Juni 2012, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  4. TV-Serie "Die Kennedys" mit Katie Holmes bei Arte. In: Die Zeit. 25. Juli 2012, abgerufen am 19. Juni 2020.
  5. Erik Piepenburg: ‘Dead Accounts’ to Close on Broadway. In: The New York Times. 27. Dezember 2012, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  6. Tom Cruise und Katie Holmes lassen sich scheiden. In: Welt Online, 29. Juni 2012.
  7. dpa-info.com GmbH: Katie Holmes und Tom Cruise lassen sich scheiden. In: welt.de. 1. Juli 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  8. ps/dpa: Cruise und Holmes wollen keinen Rosenkrieg: Auf Scheidung geeinigt und Papiere unterschrieben. In: Focus Online. 9. Juli 2012, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  9. Alan Duke: Tom Cruise, Katie Holmes 'amicably' settle divorce, attorney says - CNN. In: edition.cnn.com. 9. Juli 2012, abgerufen am 3. Februar 2019.
  10. dpa/fp: Scheidung: Cruise und Holmes unterschreiben Trennungspapier. In: welt.de. 9. Juli 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  11. Katie Holmes Returns To Catholic Church. In: Huffington Post. 11. Juli 2012, abgerufen am 3. Februar 2019 (englisch).
  12. Katie Holmes and Jamie Foxx reveal their ‘secret’ love. In: dailymail.co.uk. 6. September 2017, abgerufen am 17. September 2017.
  13. Katie Holmes Liebesaus nach sechs Jahren. Abgerufen am 18. April 2020.
  14. Internet Archive: The TV guide Book of Lists. Philadelphia : Running Press, 2007, ISBN 978-0-7624-3007-9 (archive.org [abgerufen am 29. Juni 2022]).
  15. Holmes honored. Abgerufen am 29. Juni 2022 (englisch).
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