Das Kegelbahnprojekt war ein Plan der SS zur Besiedlung bestimmter eroberter Ostgebiete mit deutschen Aussiedlern.

In erster Linie sollte das Gebiet der Krim mit Deutschen besiedelt werden, was auf ausdrücklichen Wunsch von Adolf Hitler verwirklicht werden sollte. Weiterhin sollte Estland mit deutschen Stützpunkten versehen werden. Die Esten sollten auch als Auszeichnung für ihr mustergültiges Verhalten unter der deutschen Besatzung zu deutschen Staatsbürgern erklärt werden.

Die Modellvorstellung bezüglich dieser beiden Gebiete sah vor, dass von Deutschland aus wie bei einer Kegelbahn „Laufbretter“ gelegt werden sollten. Beiderseits einer geraden Linienführung sollte diese Zone von dort Ansässigen geräumt werden. Dann sollte eine Autobahn in dieser Zone gebaut werden, und beiderseits sollten Deutsche angesiedelt werden.

Praktisch hatte man in Litauen mit der Verwirklichung dieses Projektes begonnen. Die in Litauen ansässigen deutschen Siedler wurden gezwungen, ihre Niederlassungen aufzugeben und sich auf litauischen Bauernhöfen anzusiedeln. Dabei wurde darauf geachtet, dass die litauischen Bauernhöfe größer als die waren, die die Deutschen aufgeben mussten. So sollte diese Umsiedlung den Deutschen leichter fallen. Die Litauer erhielten für ihre Höfe die verlassenen deutschen Niederlassungen.

So bildete sich in Litauen eine Struktur von deutschen Bauernhöfen wie an einer Perlenschnur, wobei die Gehöfte allerdings oft einige Kilometer auseinanderlagen. Die aufgebrachten Litauer leisteten jedoch Widerstand und organisierten Überfälle auf deutsche Umsiedler. So wurden einige deutsche Neusiedler bei diesen Aktionen erschlagen. Schließlich wurde das Projekt nicht weiter betrieben.

Literatur

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