Keith Sonnier (* 1941 in Mamou, Louisiana; † 18. Juli 2020 in Southampton, New York) war ein amerikanischer Maler und Bildhauer, der durch seine Lichtinstallationen bekannt wurde.

Leben und Werk

Sonnier schloss sein Studium der Kunst und Anthropologie an der University of Southwestern Louisiana in Lafayette 1963 mit dem Bachelor ab. Anschließend ging er nach Paris, wo er malte. Er kehrte in die USA zurück, machte 1966 an der Rutgers University in New Brunswick seinen Master-Abschluss und siedelte nach New York über. Seit den späten 1960er Jahren bezog er Neonröhren und Glas, aber auch andere Materialien, wie Fiberglas, Blei, Fett, Latex, Draht und Aluminium, in sein Werk ein und erweiterte damit, gemeinsam mit Dan Flavin, James Turrell und Richard Serra den herkömmlichen Skulpturenbegriff. Er setzte sich jedoch in der Folge von der radikalen Formensprache der Minimalisten ab. Bereits 1968 hatte er eine erste Einzelausstellung in der Galerie Ricke in Köln, 1969 war er auf Harald Szeemanns legendärer Ausstellung When attitudes become form. Live in your head in der Kunsthalle Bern vertreten. Eines seiner frühen Neonobjekte Ba-o-ba #3, Neon mit Transformator und Glas, 230 × 311, 60 cm, befindet sich in der Sammlung des Whitney Museum of American Art in New York. Seit 1970 bezog er Film- und Videokunst in sein Werk ein.

1999 verwandelte er während der Retrospektive „Environmental Works 1968–1999“ mit einer farbigen Fassadeninstallation das Kunsthaus in Bregenz in ein weithin sichtbares Kunstobjekt. Eines der spektakulärsten Werke Sonniers in Europa ist das über 1,2 Kilometer lange Neonkunstwerk Lichtweg auf der Verbindungsebene 03 des Terminal 1 auf dem Flughafen München. Durch die ständig wechselnden Lichtfarben erscheint die Ebene als Erlebnisraum. Ein weiteres Werk im öffentlichen Raum in München ist Passage Rot Blau zwischen Angerhof und Jüdischer Gemeinde am St.-Jakobs-Platz.

Sonnier nahm 1971 an Szeemanns Documenta 5, sowie an der Biennale von Venedig und 1977 an der Documenta 7 in Kassel teil. Der Künstler lebte und arbeitete in New York.

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2021/2022 Neues Museum Nürnberg: Keith Sonnier. Lightsome
  • 2019 April – Oktober Schloss Derneburg / Hall Art Foundation
  • 2008 Häusler Contemporary, Zürich: Keith Sonnier. Shelf Works 1975
  • 2002 Neue Nationalgalerie, Berlin: Ba–o–Ba Berlin
  • 2001 Overbeck-Gesellschaft Lübeck: Zeichnungen und Neonarbeiten
  • 1999 Kunsthaus Bregenz, Bregenz: Environmental Works 1968-1999; Marlborough Gallery, New York: Sculpture 1966-1998
  • 1989 National Gallery, Washington, DC: Keith Sonnier: Neon; Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach: Expanded File Series: 1969-1989
  • 1981 Portland Center for the Visual Arts, Portland
  • 1979 Museum Haus Lange, Krefeld: BA-o-BA Sel Series
  • 1971 Museum of Modern Art, New York: Projects: Keith Sonnier
  • 1970 Leo Castelli Gallery, New York (in der Folge regelmäßig); Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven
  • 1968 Galerie Rolf Ricke: Keith Sonnier (auch 1971, 1978, 1981, 1987)

Einzelnachweise

  1. Bildhauer Keith Sonnier ist tot, wdr.de, 21. Juli 2020
  2. monopol. Magazin für Kunst und Leben vom 21. Juli 2020: Vorreiter der Lichtkunst. Künstler Keith Sonnier stirbt mit 78 Jahren, abgerufen am 22. Juli 2020
  3. Ruhrberg, Schneckenburger u. a.: Kunst des 20. Jahrhunderts, Taschen, 1998, S. 811, ISBN 3-8228-8802-8
  4. Internetseite des Kunsthaus Bregenz
  5. Münchner Flughafen: Lichtweg (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
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