Die Fuji Taiseki-ji Kenshōkai (jap. 冨士大石寺顕正会) ist eine dem Nichiren-Buddhismus zuzurechnende Laienorganisation und zählte nach eigenen Angaben im Juli 2020 ca. 2,18 Millionen Mitglieder. Vorsitzender der Organisation ist, der von seinen Anhängern als Sensei bezeichnete, Shoei Asai. Obgleich die Kenshōkai nicht mehr Teil der Nichiren-Shōshū ist, betrachtet sie den im Taiseki-ji-Tempel aufbewahrten Dai-Gohonzon als den „wahren“ Nichiren Gohonzon.

Die Kenshōkai wurde im Jahre 1942 als Laienorganisation innerhalb der Nichiren Shōshū gegründet. Der damalige Name der Organisation war zu jenem Zeitpunkt noch Myōshinkō (妙信講). Im Jahre 1963 führten das rasante Wachstum der Sōka Gakkai sowie deren wachsender Einfluss innerhalb der Nichiren Shōshū dazu, dass die Nichiren Shōshū ihrerseits die Myōshinkō dazu aufforderte ihre Missionierungstätigkeiten einzuschränken. Im Jahre 1973 begann die Myōshinkō ihre eigenen Publikationen zu drucken, im darauffolgenden Jahr protestierte die Organisation öffentlich gegen Bauvorhaben der Soka Gakkai auf dem Tempelgelände des Taiseki-ji und wurde daraufhin, im Jahr 1974, aus der Nichiren Shōshū ausgeschlossen. Im Jahre 1978 wurde die Myōshinkō in Kenshōkai umbenannt und 1996 der Name Nichiren Shōshū auch aus dem amtlichen Namen der Kenshōkai getilgt. Seit Dezember 2019 ist es einigen Anhängern der Kenshōkai wieder erlaubt an Zeremonien am Haupttempel der Nichiren-Shōshū, dem Taiseki-ji Tempel, beizuwohnen.

Obwohl die, nationalistisch ausgerichtete, Kenshōkai als die am schnellsten wachsende buddhistische Gruppierung Japans angesehen wird, ist sie auch eine der am wenigsten im Westen dokumentierten Gruppen. Im Gegensatz zur Soka Gakkai und deren politischen Arm der Kōmeitō, werden der Kenshōkai keine politischen Verbindungen oder Ambitionen nachgesagt.

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. “Kenshokai” has no relation to “Nichiren Shoshu”
  2. Pokorny, Lukas (2011). Neue religiöse Bewegungen in Japan heute: ein Überblick (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive). In: Hödl, Hans Gerald and Veronika Futterknecht, ed. Religionen nach der Säkularisierung. Festschrift für Johann Figl zum 65. Geburtstag, Wien: LIT, Seite 187
  3. Jacqueline Stone: The Sin of “Slandering the True Dharma” in Nichiren’s Thought. In: Phyllis Granoff, Koichi Shinohara (Hrsg.): Sins and Sinners: Perspectives from Asian Religions. Brill, 2012, ISBN 978-90-04-22946-4, S. 147 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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