Kent
Risszeichnung der Kent
Schiffsdaten
Flagge Großbritannien Großbritannien
Schiffstyp Linienschiff (Zweidecker)
Klasse Bellona-Klasse
Bauwerft Deptford Dockyard, Deptford
Baukosten 39.756 £
Bestellung 13. Dezember 1758
Kiellegung 24. April 1759
Stapellauf 26. März 1762
Indienststellung 8. Juli 1762
Verbleib 1784 verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 51,21 m (Lüa)
Breite 14,02 m
Tiefgang max. 8,82 m
Vermessung 1.603 tons (bm)
 
Besatzung 550 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

74 Kanonen

  • 28 × 32-Pfünder
  • 28 × 18-Pfünder
  • 18 × 9-Pfünder

Die Kent war ein 74-Kanonen-Linienschiff 3. Ranges der Bellona-Klasse der britischen Marine, das von 1762 bis 1784 in Dienst stand.

Geschichte

Die spätere Kent wurde am 13. Dezember 1758, zusammen mit ihrem Schwesterschiff Defence bestellt. Das Schiff wurde unter der Bauaufsicht von Adam Hayes in der Marinewerft in Deptford (London) am 24. April 1759 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 26. März 1762 und die Indienststellung am 8. Juli 1762. Die Baukosten betrugen 39.756 Pfund, 18 Schilling und 3 Pence (siehe Pfund Sterling).

Ihr erster Kommandant war Kapitän Robert Faulkner, der im April 1762 einbestellt wurde. Unter ihm wurde die Kent zunächst als Wachschiff im Oktober 1763 eingesetzt. 1763 löste Kapitän Edward Le Cras seinen Vorgänger ab.

Bis 1773 fungierte das Schiff wiederholte Male als Wachschiff und durchlief dabei mehrere vorläufige Außerdienststellungen und erneute Indienststellungen unter den Kapitänen Stephen Colby und Charles Feilding (1772) und musste auch einige Instandsetzungen über sich ergehen lassen.

Am 4. Juli 1773 ereignete sich an Bord während einiger Salutschüsse ein Unglück, bei dem eine mit ca. 180 kg Schwarzpulver gefüllte Truhe explodierte und bei der elf Schiffsbesatzungsmitglieder getötet und dutzende verletzt wurden.

1773 und 1774 war sie nicht mehr als Wachschiff eingesetzt, sondern fuhr auf Hoher See, wurde dann schließlich in Plymouth sogar für einen möglichen Überseeeinsatz ausgerüstet, an dem sie aber nicht teilnahm.

Im Juni 1784 wurde sie ausmusterungsklar gemacht und in Plymouth am 5. August 1784 für 600 Pfund verkauft.

Literatur

  • Brian Lavery: The Ship of the Line. Band 1: The development of the battlefleet, 1650–1850. Conway Maritime Press, London 2003, ISBN 0-85177-252-8.
  • Brian Lavery: The 74-gun ship Bellona. Revised edition. Conway Maritime Press, London 2003, ISBN 0-85177-916-6.
  • David Lyon: The Sailing Navy List. All the Ships of the Royal Navy. Built, purchased and captured, 1688–1860. Conway Maritime Press, London 1997, ISBN 0-85177-864-X.
  • Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail, 1714–1792. Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2007, ISBN 978-1-84415-700-6.
  • Kent auf threedecks.org (englisch)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Bei dieser Klassifizierung wurde diejenige nach Rif Winfield herangezogen, nach der zur Bellona-Klasse die Schiffe Bellona, Superb, Kent, Dragon und Defence gehören. Nach Lavery hingegen werden die Kent und die Defence zur Arrogant-Klasse gezählt, die sich von der Bellona-Klasse durch einen leicht geänderten Spantenriss unterschied. Die Klassifizierung kann aus den historischen Dokumenten nicht mit absoluter Sicherheit abgeleitet werden und eröffnet hier die Möglichkeit zu Spekulationen und einer eigenen Meinungsbildung.
  2. laut Marinebericht wurde ein auf der Truhe sitzender Marinetrommler durch den Vorfall über Bord katapultiert und soll dabei keine Verletzungen davongetragen haben
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