Die Försterei Kenzendorf ist ein Wohnplatz im Ortsteil Wannefeld der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Der Wohnplatz liegt im Landschaftsschutzgebiet Gardelegen-Letzlinger Forst im früheren Kenzendorfer Forst an der Milde.
Geschichte
In einer Urkunde aus dem Jahre 1379 ist überliefert: unum molendinum ante villam Kenzendorp situatam, di Kenzendorpische molne vulgariter nuncupatum. Sinngemäß also eine Mühle, beim Dorfe Kenzendorp gelegen, die Kenzendorpische Mühle genannt. Bereits 1472 heißt es: dat wüste dorp Kentzendorp mit dem watere vischerie. Das Dorf mit Fischerei war demnach unbewohnt. 1573 gab es dann wieder eine zum Amt Kloster Neuendorf gehörende Mühle mit Gut und zwei kleinen Teichen. 1721 hatten die von Alvensleben zu Polvitz auf ihrer Wüstenei Kenzendorf ein Fischerhaus. Auch noch 1779 werden eine wüste Dorfstelle Kenzendorf und die Kenzendorfer Mühle genannt, die dann 1804 Kenzendorfer Wassermühle genannt wurde.
1912 wurde das heutige Forsthaus Kenzendorf von den Gutsbesitzern von Alvensleben zu Polvitz erbaut. Die Ländereien mit dem Forsthaus waren 1945 enteignet worden.
Im Jahre 1986 gehörte das Forsthaus Kenzendorf zum Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Gardelegen.
Eingemeindungen
Im 19. Jahrhundert kam der Ort zum Gutsbezirk Polvitz-Kenzendorf, der am 30. September 1928 mit der Landgemeinde Wannefeld vereinigt wurde. So kam das Forsthaus Kenzendorf zu Wannefeld.
Bevölkerung
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Quelle:
Religion
Die Evangelischen aus Kenzendorf gehörten 1721 zum Kirchspiel Ipse und kamen später zur Kirchengemeinde Polvitz und damit zur Pfarrei Roxförde.
Gegenwart
Seit 2001 gibt es wieder den traditionellen Kenzendorfer Weihnachtsbaumverkauf, der Ende des 19. Jahrhunderts seinen Anfang hatte und nun vom Forstbetrieb Kenzendorf fortgeführt wird. Seit dem Jahre 2002 findet der Verkauf inklusive Imbissangebot für einen guten Zweck statt. Was nebenbei beim Verkauf von Essen und Trinken eingenommen wird, geht seit 2003 an den Förderverein „Kindertraum“ der Kinderklinik „Albert Schweitzer“ des Kreiskrankenhauses Gardelegen e. V.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 398 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 141 (Digitalisat).
- 1 2 3 4 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1167–1168, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- 1 2 3 Cornelia Ahlfeld: Glühwein für einen guten Zweck. In: Volksstimme Gardelegen. 25. November 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 201.
- ↑ Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 63 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 19. Juni 2019]).
- ↑ Conny Kaiser: Vom „riesigen Spaß, etwas Gutes zu tun“. Weihnachtsbaumverkauf mit Imbissangebot: Erlös kommt zum zehnten Mal dem Förderverein „Kindertraum“ zu. In: Volksstimme Gardelegen. 10. Oktober 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 25. November 2018]).
Koordinaten: 52° 28′ 32,3″ N, 11° 23′ 57,5″ O