Kerschberg (Weiler)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Steyr-Land (SE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Steyr
Pol. Gemeinde Wolfern  (KG Judendorf)
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Koordinaten 48° 4′ 38″ N, 14° 24′ 11″ O
Höhe 370 m ü. A.
Gebäudestand 8 (Adressen 2018f1)
Postleitzahl 4493 Wolfern
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Wolfern-Süd (41521 000)
bis 2014 Teil der Ortschaft Schwödiau
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
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BW

Kerschberg ist eine Ortslage im Traunviertel in Oberösterreich und gehört zu den Gemeinden Wolfern und Dietach im Bezirk Steyr-Land.

Geographie

Kerschberg (Rotte)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Steyr-Land (SE), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Steyr
Pol. Gemeinde Dietach  (KG Mitterdietach)
Ortschaft Dietach
Koordinaten 48° 5′ 8″ N, 14° 24′ 51″ O
Höhe 305 m ü. A.
Postleitzahl 4407 Dietach
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Dietach-Südwest (41504 000)
etwa 120 Häuser
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
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BW

Der Ort befindet sich um die 3½ Kilometer nördlich der Stadt Steyr. Er liegt in der südöstlichen Traun-Enns-Platte am oberen Dietachbach, auf um die 305–340 m ü. A. Höhe.

Der Wolferner Weiler Kerschberg liegt etwa 2½ Kilometer östlich von Wolfern, hier entspringt der Dietachbach. Dieser Ort umfasst nur knapp 10 Adressen.

Nordwestlich erstreckt sich der Kerschberg genannte bewaldete Riedel in die Niederung des Dietachbachs zum Unteren Ennstal hin. An dessen Nordwestfuß erstrecken sich direkt südlich von Dietach weitere etwa 120 Häuser namens Kerschberg, die zu Dietach gehören. Sie sind im Norden mit Dietach ganz verwachsen und liegen entlang der Straße von Dietach über Niedergleink nach Dornach.

Nachbarorte:
Thalling
(Gem. Dietach)
Dietach
(Gem. Dietach)
Edt
(Gem. Dietach)
Schwödiau
(Gem. Wolfern)
Dietachdorf
(Gem. Dietach)
Niedergleink
(Gem. Dietach)
Neustift
(Std. Steyr)

Geschichte

Siedlungsspuren finden sich am Kerschberg schon für das 9. Jahrhundert, darunter Gräberfelder, die vermutlich zum Kreis der Dietach-Sierninger Slawensiedlungen (Slawendekanie) gehören. Der Ortsname ist circa 1155 urkundlich, genannt ist ein Dietmar von Kerschberg (Dietmarus de Chersberg).

Die Kerschberger waren ein im Raum wichtigeres Geschlecht, deren Standes- und Verwandtschaftsverhältnisse aber unklar sind. Sie waren vielleicht Ritter, Ministeriale, Edelfreie oder Steyrer Bürger, mutmaßlich in diversen Linien. Im 15./16. Jahrhundert waren sie besonders in Stadlkirchen vorherrschende Familie. Dort erloschen sie 1532.

Ursprünglich gehörte das heutige Siedlungsgebiet zu Wolfern und Gleink, 1938–45 nach Auflösung der zweiteren Gemeinde nur zu Wolfern, danach auch zur neugegründeten Gemeinde Dietach.

Während der Wolferner Weiler eine Altsiedlung ist, ist der heute Dietacher Teil eine Neugründung des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich um Wohnsiedlungen, dieser Teil ist inzwischen der weitaus größere.

Nachweise

  1. 1 2 Abgrenzung des Dietacher Ortes zu Dietach und Niedergleink nicht ermittelbar.
  2. Manfred Pertlwieser: Archäologisch-anthropologisches Labor. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 126, 1981, S. 27–28 (Bericht der Abteilung Archäologisch-anthropologisches Labor; zobodat.at [PDF]).
  3. Armin Ratusny; Zur Genese von Gruppensiedlungen in der frühmittelalterlichen bairisch/fränkisch-slawischen Kontaktzone zwischen Traun und Krems im oberösterreichischen Alpenvorland. In: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 17, 1999, S. 244 (und Karte Abb. 2, S. 241; ganzer Artikel S. 237–254; ganzes Heft, pdf (Memento des Originals vom 6. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., kulturlandschaft.org).
  4. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 1. Wien 1852, CLXXXII, S. 177 (archive.org „Dietmarus de chersberc“ als Zeuge): „Codex Traditionum Monasterii Garstensis.“
  5. Peter Wiesinger: Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 10, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2001, Eintrag 7.6.7.24 Kerschberg, W von Schwödiau, S. 182 (und 7.6.8.17 Kerschberg, R von Dietachdorf, S. 194).
  6. Jürgen Steinmair: „Vergelt’s Gott“ – Stiftungsrealitäten im Steyr des 14. Jahrhunderts. Ministeriale und Bürgertum im Vergleich. Diplomarbeit, Universität Wien, Jänner 2007, S. 107 f (pdf, steyr.dahoam.net).
  7. Noch die Franzisco-Josephinische Landesaufnahme (um 1880) zeigt zwischen Dietach und Niedergleink kein einziges Haus.
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