Die Herren und Barone von Kesteloot, auch geschrieben Kesteloott, waren ein ursprünglich aus den Niederlanden stammendes preußisches Adelsgeschlecht.

Eine Verwandtschaft zum westfälischen Uradelsgeschlecht der von Ketelhodt wurde nie belegt.

Die bekannte Stammreihe der deutschen Linie der Familie beginnt mit Isaak von Kesteloot aus Danzig († 1757), welcher in den Schlesischen Kriegen im Dragonerregiment Württemberg (Nr. 12) kämpfte und als Stabskapitän während des Siebenjährigen Krieges am 4. September 1757 bei Dresden fiel. Sein Enkel war der preußische Generalmajor Ernst Heinrich Leopold von Kesteloot.

Der letzte auffindbare männliche Vertreter der Familie war der Kaufmann Oskar von Kesteloott, welcher Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin lebte, sodass das Geschlecht als erloschen gelten muss.

Gutsbesitz

Die von Kesteloot besaßen bei Königsberg (Ostpr.) die Güter Bombitken (Kr. Heiligenbeil) und Romitten (Kr. Preußisch Eylau).

Genealogie und Verwandtschaft zu anderen Adelsgeschlechtern

Über den eigentlichen Stammbaum der von Kesteloot ist bislang wenig bekannt; dies beinhaltet sowohl ihre trotzdem als sicher geltende ursprüngliche Abstammung aus niederländischem Adel als auch die Frage der zwar seinerzeit diskutierten, aber nie erwiesenen Verwandtschaft zu den von Ketelhodt. Das Wissen über die familiären Verbindungen zu anderen (deutschen) Adelsgeschlechtern ist ebenfalls nur in Teilen erhalten geblieben.

Belegt ist eine eheliche Verwandtschaft zu den von Maltitz des Hauses Kummerow und somit in aufsteigender Linie auch zum Geschlecht derer von der Groeben. Ebenso bestand eheliche Verwandtschaft zur ostpreußischen Linie der von Freyhold.

Bekannte Familienmitglieder

  • Ernst Heinrich Leopold von Kesteloot (1778–1847), preußischer Generalmajor und Kommandeur der 14. Infanterie-Brigade
  • Leopold von Kesteloott, Schriftsteller
  • Baron Wilhelm von Kesteloott (* um 1808), Schauspieler, Direktor des Revaler Theaters, Herausgeber der Zeitschrift Die Zeit (Tagesblatt für Literatur und Moden) und Redakteur des Berliner Modenspiegel
  • Marianne von Kesteloott geb. Kainz (1800–1866), Sängerin, Ehefrau von Baron Wilhelm von Kesteloott
  • Oskar von Kesteloott, Kaufmann und Berliner Repräsentant der Nürnberger Vereinsbank, Gründungsvorsitzender des Zehlendorfer Turn- und Sportvereins von 1888

Wappen

Das Wappen derer von Kesteloot war laut Siebmacher weiß mit rotem Hirsch, der über drei nebeneinander gestellten Kugeln auf grünem Rasen springt. Decken: rot und weiß.

Literatur

  • Gebr. Reichenbach (Hrsg.): Neues Preußisches Adels-Lexicon. 3. Band: I-O. Leipzig 1837, S. 103, books.google.de
  • Ernst H. Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 5. Leipzig 1864, S. 79, books.google.de

Einzelnachweise

  1. Gebr. Reichenbach (Hrsg.): Neues Preußisches Adels-Lexicon, Dritter Band. I-O, S. 103
  2. Joh. Frhr. v. Krohne: Allgemeines Teutsches Adels-Lexicon. Band II, Hamburg 1776, S. 175
  3. K. von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 5, Hamburg 1938, S. 296–297
  4. Ernst H. Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 5, S. 79
  5. Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Zweiter Band. Berlin 1898, S. 507 ff.
  6. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (Adeliges Taschenbuch) Teil B. Justus Perthes Verlag, Gotha 1942, S. 145–150
  7. Joh. Krieger (Hrsg.): Wochenblatt für Buchhändler und Antiquare, Kassel 1837, S. 185; Textarchiv – Internet Archive.
  8. Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Koblenz für das Jahr 1834, S. 306
  9. C. Gottzmann, P. Hörner: Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. Band 1: A-G. Berlin / New York 2007, Lexikon der deutschsprachigen S. 90
  10. Joh. P. Thun (Hrsg.): Verzeichniß der Bücher, Landkarten etc. welche von Januar bis Juny 1833 neu erschienen oder neu aufgelegt worden sind, siebenzigste Fortsetzung, Leipzig 1833, S. 213
  11. Website weber-gesamtausgabe.de abgerufen am 22. April 2019
  12. Kesteloott. In: Berliner Adreßbuch, 1894, Teil 1, S. 987.
  13. Website des TSV Zehlendorf 88. abgerufen am 20. April 2019
  14. G. A. von Mülverstedt: Wappenbuch des preußischen Adels (J. Siebmachers’s großes Wappenbuch, Band 3, Abt. 2). Nürnberg 1878, S. 197
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.