Kimmerosaurus

Lebendrekonstruktion von Kimmerosaurus langhami

Zeitliches Auftreten
Oberjura (Kimmeridgium) bis (Tithonium)
157,3 bis 145,5 Mio. Jahre
Fundorte

Europa (Großbritannien)

Systematik
Sauropterygia
Plesiosaurier (Plesiosauria)
Neoplesiosauria
Plesiosauroidea
Cryptocleididae
Kimmerosaurus
Wissenschaftlicher Name
Kimmerosaurus
Brown, 1981
Arten

Kimmerosaurus langhami

Kimmerosaurus ist eine Gattung der Cryptocleididae aus der Gruppe der Plesiosaurier (Plesiosauria), welche während des Oberjura (Kimmeridgium bis Tithonium) auf dem Gebiet des heutigen England lebte, das damals ein Archipel mehrerer kleiner Inseln im Tethys-Ozean war. Einzige Art der monotypischen Gattung ist Kimmerosaurus langhami.

Beschreibung

Bisher wurden von Kimmerosaurus nur ein Schädel und einige Wirbel gefunden, weshalb viele Merkmalsbeschreibungen von Kimmerosaurus sich auf Merkmale seiner Zähne stützen. Seine Zähne sind bukkolingual komprimiert und zurückgebogen. Das Zwischenkieferbein ist mit 8 Zähnen besetzt. Jeder Ramus hat 36 Zähne. Das Scheitelbeine von Kimmerosaurus formen keinen Scheitelkamm. Die Axis- und Atlashalswirbel von Kimmerosaurus ähneln denen des Plesiosauriers Colymbosaurus. Äußerlich gleicht der Schädel dem des mit ihm nahe verwandten Cryptoclidus, ist jedoch viel breiter.

Funde

Bisher wurden von Kimmerosaurus lediglich der Schädel und Teile des Halses gefunden, so dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, wie der Rest des Tieres aussah. Aufgrund der Ähnlichkeit einiger Halswirbel mit denen von Colymbosaurus und der Tatsache, dass von Colymbosaurus niemals ein Schädel gefunden wurde, nehmen einige Paläontologen an, dass der Schädel von Kimmerosaurus eigentlich zu Colymbosaurus gehört.

Emytologie

Der Name Kimmerosaurus leitet sich einerseits vom Cimmeridge Clay, der Formation in England, in der man die Fossilien fand, und von dem griechischen Wort "sauros" für "Echse" ab.

Paläoökologie

Die gefundenen Fossilien von Kimmerosaurus stammen aus Sedimenten des Oberjura (Kimmeridgium bis Tithonium) von England. Damals bestand Europa aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Inseln, welche im Tethys-Ozean lagen und ein Archipel bildeten. Die seichten Gewässer vor den Küsten auf dem Gebiet des heutigen England beherbergten eine große Vielzahl an Fischen und Mollusken wie den Ammoniten. Damit fand Kimmerosaurus in den warmen, seichten Gewässern ideale Jagdgründe vor. Er teilte sich seinen Lebensraum mit Ichthyosauriern wie Ophthalmosaurus, Metriorhynchiden wie Dakosaurus, aber auch mit großen Plesiosauriern wie Pliosaurus.

Quellen

  1. Hilary F. Ketchum, Roger B. J. Benson: Global interrelationships of Plesiosauria (Reptilia, Sauropterygia) and the pivotal role of taxon sampling in determining the outcome of phylogenetic analyses. In: Biological Reviews. Band 85, Nr. 2, 2010, ISSN 1469-185X, S. 361–392, doi:10.1111/j.1469-185X.2009.00107.x (wiley.com [abgerufen am 3. Mai 2021]).
  2. 1 2 The Plesiosaur Site - Genus. Archiviert vom Original am 25. Juni 2008; abgerufen am 3. Mai 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. 1 2 DS BROWN, BROWN DS: THE ENGLISH UPPER JURASSIC PLESIOSAUROIDEA (REPTILIA) AND A REVIEW OF THE PHYLOGENY AND CLASSIFICATION OF THE PLESIOSAURIA. In: THE ENGLISH UPPER JURASSIC PLESIOSAUROIDEA (REPTILIA) AND A REVIEW OF THE PHYLOGENY AND CLASSIFICATION OF THE PLESIOSAURIA. 1981 (inist.fr [abgerufen am 3. Mai 2021]).
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