Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 37′ N, 8° 10′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Leiningerland | |
Höhe: | 172 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,96 km2 | |
Einwohner: | 1030 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67271 | |
Vorwahl: | 06359 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 029 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Industriestraße 11 67269 Grünstadt | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Albrecht Wiegner (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Kindenheim im Landkreis Bad Dürkheim | ||
Kindenheim ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim und liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Sie gehört der Verbandsgemeinde Leiningerland an.
Geographie
Lage
Die Gemeinde liegt in der Pfalz nahe dem nördlichen Ende der Deutschen Weinstraße im Alzeyer Hügelland. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Zellertal, Wachenheim, Bockenheim, Quirnheim, Biedesheim, Ottersheim und Bubenheim.
Gewässer und Erhebungen
Mitten durch die Gemeinde fließt der Kinderbach, ein knapp 10 km langer rechter Zufluss der Pfrimm. Im Nordwesten erstreckt sich der Kahlenberg, dessen Südgipfel Rosengarten 305,6 m hoch ist; der Nordgipfel misst 303,3 m. Im Nordosten erhebt sich der Kohlenberg. Im Südwesten der Gemarkung, unmittelbar an der Grenze zu Quirnheim und Bockenheim, erstreckt sich der Gerstenberg (319,3 m).
Geschichte
Die älteste Erwähnung des Dorfes – als Cunerono – stammt von 817. Später wurde es dann Cunnenheim bzw. Kinnenheim genannt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Herrschaft Leiningen-Dagsburg. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war die Kindernheim – so die damalige Bezeichnung – in den Kanton Grünstadt im Département du Mont-Tonnerre eingegliedert und besaß eine eigene Mairie. 1815 hatte der Ort 700 Einwohner. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen wurde das Gebiet 1815 zunächst Österreich zugeordnet und 1816 in einem Staatsvertrag an das Königreich Bayern abgetreten. Von 1818 bis 1862 gehörte Kindenheim dem Landkommissariat Frankenthal an; aus diesem ging das Bezirksamt Frankenthal hervor.
Ab 1939 war Kindenheim Bestandteil des Landkreises Frankenthal. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später wurde Kindenheim Bestandteil der ebenfalls neu geschaffenen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, die 2018 in der Verbandsgemeinde Leiningerland aufging.
Einwohner
Ende 2013 waren 54,9 % der Einwohner evangelisch und 12,7 % katholisch. Die übrige 33,4 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos. Der Anteil der Protestanten und die der Katholiken ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 30. November 2021) liegt der Anteil der evangelischen Bürger bei 49 %, der katholischen bei 12 % und der Sonstigen bei 39 %.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kindenheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | FWG | Pro | Gesamt |
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2019 | 4 | 7 | 5 | 16 Sitze |
2014 | 5 | 6 | 5 | 16 Sitze |
2009 | 5 | 7 | 4 | 16 Sitze |
2004 | 8 | 5 | 3 | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Kindenheim e. V.
- Pro = Wählergruppe Pro Kindenheim e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister Albrecht Wiegner (FWG) wurde bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit 74,91 % der Stimmen wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: „In Silber auf grünem Grund zwei unbekleidete naturfarbene Kinder, von denen das rechte in der Rechten geschultert eine goldene Hacke, das linke in der Linken ein goldenes Rebmesser hält, das auch als Sesel bezeichnet wird, während beide mit der anderen Hand zwischen sich eine aufrecht stehende grüne Traube halten.“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1967 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf leicht verändertes Gerichtssiegel von 1544. Es verweist redend auf den Ortsnamen. |
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Kulturdenkmäler
- Kirche
- Glockenturm
- Kriegerdenkmal 1914–18
- Weingut Kreutzenberger
Der jüdische Friedhof und sein christliches Pendant sind jeweils als Denkmalzonen ausgewiesen.
Hinzu kommen insgesamt neun Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die protestantische Kirche St. Martin aus dem 16. Jahrhundert mit ortsbildprägendem, freistehendem Glockenturm aus dem 19. Jahrhundert. Davor steht als Kriegerdenkmal von 1914–18 ein aufgesockelter Bayerischer Löwe aus gelbem Sandstein.
Ein weiteres beachtenswertes Kulturdenkmal stellt das Weingut Kreutzenberger dar. Der Bauhaus-Architekt Otto Prott erbaute das Haus in den wirtschaftlich schwierigen 1920er Jahren im Stil der Moderne. 2005 wurde das Haus um ein Kelterhaus mit Weinprobierstube auf der Dachterrasse im damaligen Stil behutsam ergänzt. Der Architekt Heribert Hamann erhielt hierfür den „Architekturpreis Wein“.
Natur
Obwohl außerhalb des Pfälzerwalds gelegen, ist der Südosten der Gemarkung Bestandteil des Naturparks Pfälzerwald. Einziges Naturdenkmal vor Ort ist die Klamm, die sich teilweise bereits auf der Gemarkung von Bockenheim befindet.
Archäologie
1925 entdeckte man im Keller eines Hauses ein römisches Aion-Relief aus Sandstein, das sich heute im Fundus des Historischen Museums der Pfalz in Speyer befindet.
Vereine
Im Stadtmuseum Grünstadt wird eine historische Fahne des Gesangvereins Kindenheim aus der Zeit um 1849 verwahrt, die eine schwarz-rot-goldene Umrahmung besitzt.
- Vollbild
- Ausschnitt
- Detail der Umrahmung
Regelmäßige Veranstaltungen
- Die Kerwe findet jedes Jahr am 1. Wochenende im September statt.
- Der Schützenverein trägt jährlich seine Ortsmeisterschaften in der Sport- und Freizeithalle aus.
- Der TV Kindenheim veranstaltet jährlich im Sportlerheim und auf dem Sportplatz seine Sportwoche.
Wirtschaft
Kindenheim ist ein Winzerort und als solcher Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Die Kindenheimer Einzellagen Burgweg, Katzenstein, Sonnenberg und Vogelsang gehören alle zur Großlage Grafenstück.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Heinrich Wilhelm David Heman (1793–1873), jüdischer Konvertit, evangelischer Missionar und Pädagoge
Weitere Persönlichkeiten
Nicht in Kindenheim geborene, aber mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten:
- Marco Haber (* 1971 in Grünstadt), deutscher Fußballnationalspieler, wuchs in Kindenheim auf und spielte dort beim TV.
- Paulina Krumbiegel (* 2000 in Mannheim), deutsche Fußballnationalspielerin, wuchs in Kindenheim auf und spielte dort beim TV.
Literatur
- Literatur über Kindenheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz, Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden. Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2015, ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587, hier S. 538.
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2013.
- ↑ Gemeindestatistik , abgerufen am 1. Januar 2022
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Gemeinderatswahl 2019 Kindenheim. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Leiningerland, Verbandsgemeinde, zwölfte Ergebniszeile. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Elmar Schwertheim: Die Denkmäler orientalischer Gottheiten im römischen Deutschland, Brill Verlag, 1974, S. 177, ISBN 9004039848; (Digitalscan).
- ↑ Paulina Krumbiegel: Von der Verteidigerin zur Vorbereiterin. dfb.de, abgerufen am 18. September 2020.