Die Kirche Hohnstädt ist ein Sakralbau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Hohnstädt, einem Stadtteil von Grimma im sächsischen Landkreis Leipzig. Sie steht markant über dem Tal der Mulde auf einer Bergspitze und überragt die Ortschaft.

Architektur und Geschichte

Die Kirche Hohnstädt ist eine romanische Chorturmkirche aus dem 13. Jahrhundert. Die spätgotische Kapelle mit Rippenwölbung von 1480 dient als Sakristei: Sie hat einen Marmor-Relief-Altar, eine Kanzel aus Rochlitzer Porphyr und einen Taufstein von 1661. Der Turm wurde 1896 um 17 Meter erhöht. Der Chor mit Apsis ist mit zwei Triumphbögen auf Kämpfergesimsen zum Langhaus abgegrenzt.

Der Altarraum der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, mittelalterlich ist das Langhaus, das von 1857 bis 1858 erweitert wurde. In der Saalkirche ist eine dreiseitige Empore eingebaut. Die Kirchturmspitze wurde 2009–2010 komplett erneuert.

Das heutige Pfarrhaus wurde im Jahr 1910 im Sächsischen Heimatstil erbaut und 2019 außen saniert.

Orgel

1858 wurde die Orgel von Urban Kreutzbach (1796–1868) aus Borna eingebaut – diese wurde 1993 von Orgelbauer Georg Wünning aus Großolbersdorf grundlegend restauriert.

Die Orgel mit 15 Registern, zwei Manualen und Pedal hat gegenwärtig (Stand 2018) folgende Disposition:

1. Manual Hauptwerk
1.Bordun16′
2.Principal8′
3.Viola di Gamba8′
4.Gedackt8′
5.Octave4′
6.Octave2′
7.Cornett III
8.Mixtur III
2. Manual Oberwerk
9.Doppelflöte8′
10.Salicional8′
11.Principal4′
12.Rohrflöte4′
13.Gemshorn2′
Pedal C–e1
14.Subbass16′
15.Principalbass8′
  • Koppeln: Manualcoppel II-I, Pedalcoppel, Kalkantenklingel

Glocken

Das Geläut der Kirche hat zwei Kirchenglocken aus Bronze, die die traditionsreiche Glockengießerei Ulrich in Apolda im Jahr 1857 gegossen hat:

  • Glocke mit Schlagton ges' mit 104 Zentimeter Durchmesser und 658 Kilogramm Gewicht
  • Glocke mit Schlagton b' mit 84 Zentimeter Durchmesser und 375 Kilogramm Gewicht

Pfarrer seit 1529

  • 1529 – Naumann, Ambrosius
  • 1531 – Zeschau, Wolfgang von
  • 1540 – Götzel, Wolfgang
  • 1549 – Kunat, Wolfgang
  • 1554 – Kunat, Thomas
  • 1554 – Kunat, Wolfgang
  • 1568 – Petermann, Matthäus
  • 1581 – Brotkorb, Lucas
  • 1599 – Zimmermann, Zacharias
  • 1625 – Müller, Christian
  • 1633 – Proles, Johann
  • 1651 – Lehmann, Johann
  • 1659 – Weise, Johann
  • 1673 – Stüber, Gottfried
  • 1702 – Günther, Gotthard
  • 1716 – Weise, Heinrich Gottfried
  • 1750 – Schubarth, Johann Christoph
  • 1786 – Schubarth, Johann Friedrich August
  • 1829 – Schubarth, Friedrich Moritz
  • 1867 – Bode, Johann Paul
  • 1868 – Joseph, Karl Adolf
  • 1872 – Jäger, Clemens Adam
  • 1881 – Otto, Ernst Julius
  • 1910 – Steidtmann, Robert *Gottfried
  • 1940 – Schwarze, Walter Albrecht
  • 1951 – Hempel, Fridebald
  • 1972 – 1985 Lutz, Ludwig

Gegenwart

1999 haben sich die Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinden Hohnstädt und Beiersdorf zur Kirchgemeinde Hohenstädt-Beiersdorf vereinigt – sie hat mit der Kirchgemeinde Grimma, Kirchgemeinde Nerchau und Kirchgemeinde Döben-Höfgen ein Schwesternkirchverhältnis. Pfarrer ist seit 2012 Markus Wendland.

Bilder

Varia

Literatur

Commons: Kirche Hohnstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.architektur-blicklicht.de/kirchen/hohnstaedt-kirche-grimma-leipzig/
  2. Frank Prenzel: Historischer Fund: Hohnstädter Pfarrhaus gibt Geheimnis preis – Bei der jetzigen Außensanierung des Pfarrhauses im Grimmaer Ortsteil Hohnstädt fand ein Arbeiter die eingemauerte Schatulle der Grundsteinlegung. Der Inhalt verriet der Kirchgemeinde auch, wann das Haus erbaut wurde. Leipziger Volkszeitung, Online-Portal, 22. Juni 2019. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  3. Laut Auskunft der Orgeldatenbank ORKASA https://www.evlks.de/feiern/kirchenmusik/orgeln/ – dort Link zum Gastzugang, abgerufen am 5. Dezember 2018.
  4. Rainer Thümmel in: Glocken in Sachsen – Klang zwischen Himmel und Erde. Leipzig 2015, ISBN 978-3-374-02871-9, S. 310.
  5. abgerufen am 12. September 2020
  6. https://www.grimma.de/kulturbildung_kirchen/?SHC=1#.W1Rhn5MyXIU
  7. Grimmaisches ECCE. 20 (1899), S. 58–65; siehe auch Johann Friedrich Anthing

Koordinaten: 51° 15′ 4,2″ N, 12° 43′ 48,2″ O

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