Kirchenburgmuseum Mönchsondheim
Daten
Ort Iphofen-Mönchsondheim
Art
Freilichtmuseum
Eröffnung 1981
Betreiber
Verein Kirchenburgmuseum Mönchsondheim e. V.
Leitung
Nicolaus Jagla
Website
ISIL DE-MUS-186812

Das Kirchenburgmuseum ist ein Freilichtmuseum im fränkischen Mönchsondheim im Südosten des Landkreises Kitzingen im Steigerwaldvorland.

Geschichte

Die Geschichte des Kirchenburgmuseums begann noch vor den 1970er Jahren. Der Mainstockheimer Otto Beck sammelte damals volkskundliche Objekte und baute mit dem Mönchsondheimer Fritz Endres erste Kontakte auf. Im Jahr 1975 wurde der Verein „Fränkisches Bauern- und Handwerkermuseum Kirchenburg Mönchsondheim e. V.“ gegründet. Initiator war neben Beck und Endres der Hohenfelder Rudolf Schöpfel. Ein Jahr später überließen 26 Eigentümer von Gaden in der Kirchenburg der Stadt Iphofen ihre Häuser unentgeltlich.

Seit 1981 wird die Kirchenburg für ein Bauern- und Handwerkermuseum genutzt. Zum Museum gehören eine einklassige Schule von 1927, das Rathaus von 1557, das Gasthaus von 1790 mit einer großen landwirtschaftlichen Hofstelle und als Mittelpunkt die Kirchenburg aus dem 15. bis 19. Jahrhundert.

Beschreibung der Baulichkeiten

Im Ortszentrum gruppieren sich um die 1688 gebaute als Kirchenburg konzipierte Bonifatiuskirche kleine Gaden

Das 1790 erbaute barocke Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“ wurde im Nebenerwerb mit Ackerbau und Viehwirtschaft betrieben, hatte eigene Weingärten und eine eigene Hausbrauerei. Mit Originalmöbeln im Stile von 1920 eingerichtet, bewahrt es 200 Jahre Tradition eines Dorfgasthauses und dient heute für Sonderausstellungen des Freilichtmuseums.

Die Kegelbahn von 1909 befindet sich im Originalzustand. Die ursprünglich zum Gasthaus gehörenden Hofstelle präsentiert eine Sammlung historischer Landwirtschaftsgeräte. Im ehemaligen Dorfschulhaus befindet sich das Schulmuseum.

Das Rathaus im fränkischen Fachwerk von 1557 beherbergt die historische Gemeindebäckerei.

Dauerausstellung

Die Ausstellung in den Gaden der Kirchenburg wurde zwischen 2013 und 2015 renoviert. Dabei erneuerte man auch die Dauerausstellung. Heute gliedert sich die Dauerausstellung in drei Bereiche. Zum einen wird auf die Geschichte und die Verbreitung von Kirchenburgen eingegangen. Zum anderen nimmt man die Entwicklung eines fränkischen Dorfes anhand von Mönchsondheim in den Blick. Der im Landkreis Kitzingen weit verbreitete Weinbau wird ebenso betrachtet, wie das Handwerk im ländlichen Raum.

Sonderausstellungen (Auswahl)

  • (K)ein Kraut gewachsen – kleine Kulturgeschichte über Kräuter und Pflanzen in ländlichen Gärten (3. Juni 2018 – 2. September 2018)
  • Ausgegraben – Dorfarchäologie Mönchsondheim (16. September 2018 – 22. April 2019)
  • Vielfalt in der Einheit – Zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa (27. April 2019 – 10. Juni 2019)
  • Spo(r)tlights aus der Region (15. April 2023 – 3. Dezember 2023)

Siehe auch

Literatur

(chronologisch geordnet)

  • Hans Bauer: Das Handwerker- und Bauernmuseum in der Kirchenburg von Mönchsondheim als historisch-geographischer Lernort. Fränkisches Bauern- und Handwerkermuseum Kirchenburg Mönchsondheim e.V., Mönchsondheim 1984
  • Rudolf Maria Bergmann: Museumsführer Franken. L & H Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-928119-29-X, S. 214–215.
  • Georg Waldemer: Freilichtmuseen in Bayern. Geschichte – Konzepte – Positionen. (= MuseumsBausteine. Band 11). Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2006, ISBN 978-3-422-06645-8, S. 164–165.
  • Reinhard Hüßner: Ein Museum in den besten Jahren. 25 Jahre Kirchenburgmuseum Mönchsondheim. (= Der Steigerwald – Zeitschrift einer fränkischen Landschaft. 26. Jahrgang, Nr. 2/2006). Burgebrach 2006.
  • Reinhard Hüßner: Die „neue“ Kirchenburg Mönchsondheim. Denkmal und Museum. Druckerei Kummor, Kitzingen 2015.
  • Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.): Museen in Bayern – Ein Führer durch die bayerische Museumslandschaft. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2017, ISBN 978-3-422-07382-1, S. 212.
Commons: Kirchenburgmuseum Mönchsondheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reinhard Hüßner: Ein Museum in den besten Jahren. S. 135 (Chronik).
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